Kinder ohne Abschied aus Phönixhof gerissen – DÖJ empört!

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Am 1.12.2025 wurden Kinder aus der Wohngemeinschaft Phönixhof in Forchtenstein ohne Vorwarnung in andere Einrichtungen gebracht.

Am 1.12.2025 wurden Kinder aus der Wohngemeinschaft Phönixhof in Forchtenstein ohne Vorwarnung in andere Einrichtungen gebracht.
Am 1.12.2025 wurden Kinder aus der Wohngemeinschaft Phönixhof in Forchtenstein ohne Vorwarnung in andere Einrichtungen gebracht.

Kinder ohne Abschied aus Phönixhof gerissen – DÖJ empört!

Am 1. Dezember 2025 wurden sieben Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 18 Jahren abrupt aus der sozialtherapeutischen Wohngemeinschaft Phönixhof in Forchtenstein abgeholt und in andere Einrichtungen gebracht. Diese Maßnahme hat nicht nur bei den betroffenen Jugendlichen, sondern auch bei den Fachkräften und der Öffentlichkeit für Empörung gesorgt. Laut OTS kündigte die Behörde an, dass bei der Abholung keine Gefahr im Verzug bestand, was die Vorgehensweise umso fragwürdiger erscheinen lässt. Vor dem Phönixhof standen Polizisten in Zivil, was die Situation zusätzlich dramatisierte.

Die Jugendlichen hatten kaum Zeit, ihre Sachen zu packen und sich von ihren Betreuern und der Peergroup zu verabschieden. Andreas Lopez vom Verein Phönixhof äußerte sich besorgt über die Umstände und forderte von den Behörden eine transparente Erklärung für die Maßnahme. Der Dachverband Österreichischer Jugendhilfe (DÖJ) zeigte sich ebenfalls entsetzt und kritisierte, dass das Wohl der Kinder nicht im Mittelpunkt der Entscheidung gestanden habe.

Besondere Unterstützung nötig

Die abrupten Trennungen werfen Fragen zur Unterstützung der betroffenen Kinder auf. Viele von ihnen haben bereits mehrere Heime durchlaufen und benötigen daher besondere Sensibilität und Hilfestellung bei solchen Trennungsprozessen. Laut Stark Familie ist die Unterstützung durch Bezugspersonen, vor allem von Elternteilen in Konflikten, entscheidend für die emotionale Stabilität der Kinder.

Der DÖJ-Geschäftsführer, Löffler, kritisierte die Verantwortlichen, die die Fachkräfte des Phönixhofes wie eine Bedrohung für die Kinder behandelten. Kinder, die in einem stabilen Umfeld Schutz und Halt gefunden hatten, erfahren nun möglicherweise Retraumatisierungen, nachdem sie aus einem unterstützenden Umfeld herausgerissen wurden. Dies könnte sich negativ auf ihre weitere Entwicklung auswirken.

Rufe nach besserer Kommunikation

Die Behörde hat den betroffenen Jugendlichen und dem Personal keinen konkreten Grund für die abrupten Maßnahmen genannt. Ein Handeln wegen „Gefahr im Verzug“ wurde von der Behörde ausdrücklich ausgeschlossen. Mitglieder des Phönixhofs fordern daher, die Umstände der Abholung und deren Grundlage offenzulegen. In den neuen Betreuungseinrichtungen, in die die Jugendlichen gebracht wurden, gibt es bereits erste Berichte, die die Bedenken bezüglich ihres Wohls bekräftigen.

Insgesamt zeigt der Vorfall, wie wichtig es ist, dass Kinder in solch sensiblen Situationen ein stabilisierendes Umfeld und klare Kommunikation haben. Die Unterstützung der Jugendlichen während des Übergangs ist entscheidend, um emotionale Schäden zu vermeiden und eine positive Entwicklung zu fördern.