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Lebensmittelpreise unter der Lupe: Wer profitiert wirklich?

Heute präsentiert das Fairnessbüro seinen Tätigkeitsbericht für 2024, der auf 225 Anfragen und 239 Beschwerden aus dem Vorjahr verweist. Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands, relativiert die Zahlen jedoch, indem er betont, dass bei mehr als 100.000 Betrieben die Beschwerden lediglich 0,24 % ausmachten. Das Fairnessbüro, das auf Anregung des Lebensmittelhandels geschaffen wurde, wird von der Branche positiv bewertet. Will erklärt, dass trotz harter Verhandlungen der Lebensmittelhandel nie „ein Körberlgeld“ verdient habe und sich an die gesetzlichen Vorgaben halte. Er weist zudem darauf hin, dass der Bericht nicht nur die Probleme aufzeigt, sondern auch die langjährige und bewährte Zusammenarbeit zwischen Lieferanten und Einzelhandel bestätigt, was besonders in Krisenzeiten von Bedeutung ist, wie ots.at berichtet.

Preisanstiege unter der Lupe

Parallel dazu beleuchtet die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) die Preisgestaltung im Lebensmitteleinzelhandel. In der umfassendsten Branchenuntersuchung, die die BWB je durchgeführt hat, wurden über 700 Handelsunternehmen und 1.500 Lieferanten unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse zeigen, dass es im beobachteten Zeitraum 2022 bis 2023 keine Beweise für Preisabsprachen gab, aber der Anstieg der Lebensmittelpreise bleibt ein drängendes Problem. Dies wird auch im Hinblick auf die hohe Inflation deutlich, die im Januar mit 17 % ihren Höhepunkt erreichte. Die BWB stellt fest, dass vor allem bei multinationalen Anbietern große Preisunterschiede zwischen verschiedenen Ländern bemerkbar sind. So verhandeln Unternehmen wie Nestlé und Mondelez Preise unterschiedlich, was zu einer höheren Belastung der österreichischen Verbraucher führt, wie profil.at berichtet.

Die BWB hebt zudem die unlauteren Geschäftspraktiken hervor, die angesichts der Marktdominanz der großen Akteure wie Rewe, Spar und Hofer beunruhigend sind. Diese Firmen kontrollieren 91 % des Marktes und nutzen ihre Macht laut BWB, um faire Bedingungen für Lieferanten zu untergraben. Der Bericht des Fairnessbüros deckt ähnliche Probleme auf, wie einseitige Vertragsänderungen oder kurzfristige Auftragsstornierungen. Um diesen strengen Praktiken entgegenzuwirken, stehen erste Anträge an das Kartellgericht in Aussicht, was eine rechtliche Klärung für kleinere Lieferanten notwendig macht.

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Wien
Genauer Ort bekannt?
Laimgrubengasse 10, 1060 Wien, Österreich
Beste Referenz
ots.at
Weitere Quellen
profil.at

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