
Jannik Sinner, der aktuelle Tennis-Weltranglistenerste, hat sich öffentlich zu seiner Doping-Sperre geäußert. In einer Mitteilung bezeichnete er die Entscheidung als ungerecht und zählt die Tage bis zum Ende seiner drei Monate dauernden Sperre, die im kommenden Monat ausläuft. Sinner betonte, dass er sich während der ersten Phase seiner Sperre zerbrechlich fühlte, jedoch durch sein Umfeld Unterstützung erhielt. Trotz seiner Bedenken akzeptierte er letztlich die Situation und die daraus resultierenden Konsequenzen.
Die Doping-Sperre wurde verhängt, nachdem Sinner im März 2024 positiv auf das verbotene Steroid Clostebol getestet wurde. Er behauptet, dass das Mittel unabsichtlich in seinen Körper gelangte, durch eine Massage, die von einem Betreuer durchgeführt wurde. Die International Tennis Integrity Agency (ITIA) sah kein vorsätzliches Verschulden und verhängte zunächst keine Sperre; jedoch ging die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) gegen diese Entscheidung vor und setzte sich mit Sinner auf die dreimonatige Sperre ein. Diese Entscheidung wurde von anderen Spielern, darunter auch Nick Kyrgios, kritisiert, die eine größere Transparenz im Umgang mit Dopingfällen forderten.
Rückkehr in den Tenniszirkus
Sinner plant, nach Ablauf seiner Sperre Anfang Mai in Rom auf die ATP-Tour zurückzukehren. Die Zeit der Abwesenheit vom Tennis nutzte er intensiv, um sich körperlich und mental besser auf die kommenden Herausforderungen vorzubereiten. Nach eigener Aussage hat er an seinen Schwächen gearbeitet und fühlt sich bereit, wieder ins Wettkampfgeschehen einzusteigen.
Doping im Tennis ist ein Thema, das bereits seit vielen Jahren präsent ist. Journalist Jannik Schneider hebt hervor, dass es in der Sportart zahlreiche Vorfälle gibt, die sich über Jahrzehnte erstrecken. Bereits 1999 sprach Jim Courier über das Problem des Blutdopings im Tennis. Auch Fälle wie der des ehemaligen Wimbledon-Siegers Petr Korda im Jahr 1998, der positiv auf Nandrolon getestet wurde, und Mariano Puerta, der nach einem positiven Test für acht Jahre gesperrt wurde, zeigen die Problematik auf. In den letzten Jahren wurden auch andere berühmte Spieler wie Maria Scharapowa und die aktuelle Weltranglistenerste Iga Swiatek mit Dopingverstößen konfrontiert.
Kritik an Dopingkontrollen
Die unterschiedlichen Handhabungen und Bestrafungen von Dopingfällen erregen die Gemüter und sorgen für fragt unter Spielern und Fans. Schneider kritisiert vor allem die Intransparenz der Verbände und fordert intensivere Tests außerhalb von Wettkämpfen, da solche Maßnahmen wahrscheinlich zu einer höheren Anzahl positiver Dopingtests führen könnten. Die Gründung der ITIA im Jahr 2021 sollte dazu beitragen, Doping und Matchfixing unabhängig zu überwachen, jedoch bleibt unklar, ob die Maßnahmen tatsächlich ausreichen, um die Probleme nachhaltig zu lösen.
Die aktuellen Dopingfälle von Sinner, Swiatek und anderen zeigen, dass das Thema Doping im Tennis weiterhin relevant ist und nicht ignoriert werden kann. Dies macht es umso wichtiger, dass die Verantwortlichen Maßnahmen zur Verbesserung der Kontrollen und zur Gewährleistung fairer Wettbewerbsbedingungen treffen.
Für mehr Informationen über die Dopingproblematik im Tennis, siehe Krone und Deutschlandfunk.
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