Am 27. Dezember 2024 fand in der Kirche St. Pankratius in Klingenberg eine musikalisch anspruchsvolle Aufführung von Mozarts „Spatzenmesse“ statt. Die Veranstaltung erfreute sich großer Zufriedenheit unter den Gottesdienstbesuchern. Auffällig war, dass die Vorgabe, dass ein Hochamt maximal 45 Minuten dauern soll, in diesem Fall um mehr als 25 Minuten überschritten wurde, da der Gottesdienst rund 70 Minuten in Anspruch nahm.
Die Leistungen des Singkreises Klingenberg, des Collegium Instrumentale sowie der Chorsolisten wurden besonders gewürdigt. Die Sopranistin Anna-Lucia Leone und der Organist Philipp Hessler leiteten die musikalischen Darbietungen unter der Gesamtleitung von Peter Schäfer, der zwischen dem Orgelspiel und dem Dirigieren wechselte. Als spezielle Musik zur Kommunion wurde Alexandre Guilmants „Ecce Panis Angelorum“ dargeboten. Das Zusammenspiel von Sopranistin Leone und Izabella Mina (Solovioline) war dabei besonders eindrucksvoll.
Besondere Merkmale der „Spatzenmesse“
Die Messe, die von Albrecht Kleinhenz, einem Pfarrer im Ruhestand, persönlich und sympathisch zelebriert wurde, zeigte den charakteristischen dominanten Chorklang sowie gleichwertige Instrumentalpassagen und solistische Einsätze. Die „Spatzenmesse“ strebt eine Eingängigkeit und Nähe zur Volkstümlichkeit an, was sich in den Aufführungen des Chors und von Sopranistin Leone widerspiegelte. Weitere Stücke, die vorgetragen wurden, umfassten unter anderem das „Alleluja“ für Sopran und Orgel von Gaetano Piazza nach dem Evangelium des Matthäus, während der Schlusspunkt der Messe „Hebt euer Haupt“ aus Händels „Messias“ war. Schäfer animierte die Gemeinde dazu, kräftiger mitzusingen.
Die „Spatzenmesse“ oder „Missa in C“, so berichtet ein anderer Artikel, ist eine der von Wolfgang Amadeus Mozart komponierten Messen und zählt zu den kürzesten in seinem Gesamtwerk mit nur 360 Takten. Der Name „Spatzenmesse“ stammt aus dem 19. Jahrhundert und bezieht sich auf die Violinfiguren im „Hosanna“, „Sanctus“ und „Benedictus“, die an das Gezwitscher von Spatzen erinnern. Mozart selbst bezeichnete die „Spatzenmesse“ als seine erste kurze Messe in C-Dur und erstellte sie unter den Vorgaben des erzbischöflichen Hofes in Salzburg, wonach die Messen kurz und festlich gehalten werden sollten.
Die Vorbereitungen wurden von etwa 30 Sängerinnen und Sängern sowie Instrumentalisten unterstützt, was der Aufführung einen besonderen Glanz verlieh. Der Gottesdienst in Klingenberg zeigt, wie nachdrücklich Musik in der kirchlichen Feier integriert werden kann, auch wenn die vorgegebene Zeit in diesem Fall deutlich überschritten wurde.
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