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Der schwere Verkehr auf Österreichs Autobahnen nimmt rasant zu: In den letzten zehn Jahren wuchs der Anteil um etwa 20 Prozent. Trotz dieser Zunahme bleibt die Zahl der Lkw-Unfälle mit Personenschaden relativ konstant – von 1.206 Unfällen im Jahr 2012 auf 1.274 im Jahr 2023. Alarmierend ist jedoch der Anstieg der Todesopfer; 2023 verloren 65 Menschen ihr Leben in Lkw-Unfällen, so viele wie seit 2016 nicht mehr. Besonders betroffen sind schwächere Verkehrsteilnehmer, die in 94 Prozent der Fälle tödlich verunglücken, wie die Daten von Statistik Austria zeigen. David Nosé, Verkehrstechniker beim ÖAMTC, hebt hervor: "Lkw über 3,5 Tonnen waren an nur 3,6 Prozent aller Unfälle beteiligt, haben jedoch einen Anteil von 16,2 Prozent an den tödlichen Unfällen – die Verantwortung der Fahrer ist offensichtlich." Diese besorgniserregenden Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit einer erhöhten Kontrolle und Sensibilisierung für die Gefahren im Straßenverkehr.
Ursachen und Maßnahmen bei Lkw-Unfällen
Die ÖAMTC-Unfallforschung zeigt, dass vor allem Ablenkung und Unachtsamkeit der Fahrzeuglenker häufige Ursachen für schwere Unfälle sind. Auch das unzureichende Einhalten von Sicherheitsabständen spielt eine entscheidende Rolle. "Die Bedienung des Navis oder ablenkende Gespräche während der Fahrt können den Unterschied zwischen einem Unfall und einer Vermeidung ausmachen", warnt Nosé. Technische Assistenzsysteme wie Notbremsassistenten sind ab Ende 2018 für neue Lkw Pflicht und tragen zur Risikominderung bei. Diese sollten auch von den Fahrern aktiv genutzt werden. Eine deutliche Verbesserung könnte auch der verbesserte Unterfahrschutz für Lkw bringen, der seit September 2021 für alle neuen Modelle verpflichtend ist und schwere Verletzungen durch Unterfahren verhindern soll, wie oeamtc.at berichtet.
Die Gefahren bei Auffahrunfällen, insbesondere bei Stauenden, werden oft unterschätzt. Nosé empfiehlt, frühzeitig Geschwindigkeit zu reduzieren und die Warnblinkanlage einzuschalten. "Zu dichtes Auffahren, Übermüdung oder Ablenkung sind häufige Fehler, die tragische Folgen haben können." Daher fordert der ÖAMTC eine verstärkte Sensibilisierung der Lenker und strengere Kontrollen über die Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten. Diese notwendigen Maßnahmen sind entscheidend, um die Verkehrssicherheit insgesamt zu erhöhen und weitere tragische Unfälle zu vermeiden, da die Statistiken leider belegen, dass die Lkw-Unfallrate stetig steigt, so ots.at.
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