
Ein Streit um die Klimabilanz von Natur-Joghurts hat mittlerweile weitreichende Wellen geschlagen. Heute kritisierte die Bauernbund-Jugendsprecherin Viktoria Hutter die NGO Greenpeace für ihre vermeintlich einseitige Darstellung in einem veröffentlichten „Marktcheck“. Laut Hutter handelt es sich hierbei um „Bauern-Bashing“, das den heimischen Landwirtschaftsbetrieben schadet. Greenpeace bewertet pflanzliche Joghurts als klimafreundlicher im Vergleich zu tierischen Joghurts, was Hutter als irreführend bezeichnet. Ihre Argumentation: Die österreichische Kuhmilch hat mit 1,0 kg CO2-Äquivalenten je Kilogramm die beste Klimabilanz in der EU, was in einer Studie des Wissenschaftsdienstes der EU-Kommission hervorgehoben wurde, wie Krone berichtete.
Fakten und kritische Anmerkungen
Die Kritik von Greenpeace bezieht sich darauf, dass pflanzliche Joghurts aus Soja und Hafer deutlich weniger Treibhausgase verursachen als ihre tierischen Pendants. Über 50 Prozent der pflanzlichen Joghurts seien aus Soja, was laut Greenpeace auf eine nachhaltige Ernährungsweise hindeutet. Hutter schließt das jedoch nicht aus: „Wir akzeptieren jede Ernährungsweise, bestehen aber darauf, dass die Inhaltsstoffe einen fairen Vergleich verdienen“, erklärt sie. Das Problem laut Hutter ist auch die Herkunft der Alternativprodukte, von denen lediglich etwa 22,5 % aus österreichischer Landwirtschaft stammen.
Zusätzlich fordert Greenpeace einen Umstieg auf Mehrwegverpackungen, da derzeit nur Kuhmilch-Joghurts in wiederverwendbaren Gläsern erhältlich sind. „Für die Umwelt ist pflanzlicher Joghurt eine bessere Wahl. Doch es mangelt an nachhaltigen Verpackungslösungen für diese Produkte“, so Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace. Hutter hingegen plädiert dafür, dass Bio- und konventionelle Landwirtschaft gleichwertig nebeneinander existieren sollten. „Ein ehrlicher Diskurs ist notwendig. Mit Bauern-Bashing ist niemandem geholfen“, verweist sie auf die Wichtigkeit eines respektvollen Miteinanders der verschiedenen Landwirtschaftsformen.
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