Die verheerenden Erdbeben, die am 6. Februar 2023 den Südosten der Türkei und Nordsyrien erschütterten, haben nach wie vor tiefgreifende Auswirkungen auf das Land. Zwei Jahre später leben noch immer 400.000 Menschen in Containern, wie krone.at berichtete. Diese Menschen leiden unter regelmäßigen Wasser- und Stromausfällen sowie unzureichenden Hygienebedingungen. Während die Regierung angibt, dass 182.000 Arbeiter an Wiederaufbauprojekten arbeiten und 200.000 Wohnungen übergeben wurden, kritisieren Fachleute, dass nur 31 Prozent der versprochenen Wohnungen tatsächlich bereitgestellt wurden. Die Bauingenieurskammer hat Bedenken geäußert, dass die schnelle Bauweise zu Baumängeln führen könnte, die sogar für die hohe Opferzahl verantwortlich gemacht werden.
Erdbebenrisiko in Istanbul
Experten warnen vor einem bevorstehenden Erdbeben in Istanbul, wo 100.000 Gebäude stark einsturzgefährdet sind. Der Erdbebenforscher Naci Görür prognostiziert, dass ein zukünftiges Beben Hunderttausende Opfer fordern könnte, „rein rechnerisch sogar in die Millionenhöhe“. Die Welt berichtet, dass die Wahrscheinlichkeit eines Bebens mit einer Stärke über 7 bis zum Jahr 2030 bei 60 Prozent liegt. Dies sei besonders alarmierend, da die lokale und zentrale Regierung sowie die Bevölkerung sich der Gefahr nicht ausreichend bewusst seien. Das Epizentrum des erwarteten Bebens könnte nur 15 Kilometer vor der Stadt im Marmarameer liegen.
Zusätzlich wird betont, dass viele Gebäude in der Metropole, in der etwa 16 Millionen Menschen leben, nicht erdbebensicher gemacht wurden. Geologieprofessor Sükrü Ersoy wies darauf hin, dass die hohe Bevölkerungsdichte das Risiko und die Auswirkungen eines möglichen Erdbebens weiter erhöhen. Türkische Behörden haben erklärt, dass insgesamt 1,5 Millionen Wohnungen und Gewerbeeinheiten als gefährdet gelten, was die prekäre Situation in Istanbul weiter verdeutlicht.
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