
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat sich entschieden gegen Israel geäußert und wirft dem Land vor, gezielt Konflikte in Syrien zu schüren, um die "Revolution" gegen das Regime von Bashar al-Assad zu untergraben. Diese Vorwürfe äußerte Erdoğan auf einer internationalen Konferenz in Antalya. Er betont, dass Israel ethnische und religiöse Spannungen anheizt und Minderheiten gegen die syrische Regierung aufbringt, was die Stabilität in der Region gefährdet. Laut Erdoğan könnte die syrische "Revolution" eine Chance für Stabilität bieten, die nicht verpasst werden dürfe. In seinen Aussagen bezeichnet er Israel als ein "problematisches Land", das Aggressionen gegen den Libanon und Syrien hegt und so zur Instabilität beiträgt.
Die Beziehungen zwischen der Türkei und Israel sind bereits stark belastet. Erdoğan kritisiert insbesondere den israelischen Regierungschef Benjamin Netanyahu, den er beschuldigt, im Gazastreifen einen "Völkermord" zu begehen. Dies führte dazu, dass die Türkei den Handel mit Israel vollständig eingestellt hat. Ein weiterer Brennpunkt ist die Unterstützung der Türkei für den syrischen Übergangspräsidenten Ahmed al-Sharaa, dessen islamistische Truppen die Assad-Regierung kürzlich stürzten.
Militärische Präsenz und Konflikte
Nach dem Sturz des Assad-Regimes Ende 2024 hat die Türkei ihren militärischen Einfluss in Syrien drastisch ausgeweitet. Sie gilt mittlerweile als Hauptunterstützer der neuen Machthaber in Damaskus. Israel hingegen sieht sich durch diese militärische Präsenz der Türkei in Syrien bedroht und befürchtet, dass von der Türkei unterstützte Gruppen gegen seine Interessen agieren könnten. Ein ehemaliger Mossad-Beamter warnte, dass Israel aktiv gegen die Stationierung türkischer Truppen in Syrien vorgeht.
Berichten zufolge plant die Türkei, Luftstützpunkte in Hama und Palmyra zu übernehmen und dort Luftabwehrsysteme zu stationieren. Das türkische Verteidigungsministerium hat diese Berichte zwar dementiert, doch die Sorgen in Israel, dass dies die Operationen der israelischen Luftwaffe gefährden könnte, wachsen. Erdoğan und seine Regierung werden daher nicht mehr als einfache "Gäste" in Syrien betrachtet, sondern als "Gastgeber", was die Dynamik des Konflikts weiter kompliziert.
Internationale Reaktionen und Vermittlungsversuche
Die Spannungen zwischen der Türkei und Israel sind auch im internationalen Kontext von Bedeutung. US-Präsident Donald Trump hat angeboten, zwischen den beiden Ländern zu vermitteln und bezeichnete seine Beziehung zu Erdoğan als positiv. Er bewertet den türkischen Präsidenten als "sehr klug". Politische Analysten und Sicherheitsexperten warnen jedoch vor der Gefahr eines militärischen Zusammenstoßes und fordern ein klares Eingreifen der USA, um einen möglichen Krieg zu verhindern.
Die Entwicklungen in Syrien zeigen, dass der Konflikt nicht nur eine regionale Dimension hat, sondern auch das geopolitische Gleichgewicht im Nahen Osten beeinflusst. Insbesondere die militärische Präsenz der Türkei und die damit verbundenen Spannungen mit Israel könnten weitreichende Konsequenzen haben.
Für weitere Informationen zu den geopolitischen Entwicklungen in der Region können Sie Bundestag besuchen.
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