Die Debatte um Geoengineering und speziell das Solar Radiation Management (SRM) gewinnt zunehmend an Bedeutung, da Wissenschaftler versuchen, der globalen Erwärmung entgegenzuwirken. SRM zielt darauf ab, Sonnenlicht zurück ins All zu reflektieren, um die Erde zu kühlen. Eine Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hat jedoch in einem Bericht für die EU-Kommission vor den potenziellen ökologischen und geopolitischen Risiken gewarnt. Laut Spektrum könnten Maßnahmen wie das Einbringen von Aerosolen in die Stratosphäre oder das Aufhellen von Wolken nur die Symptome des Klimawandels bekämpfen, nicht aber die Ursachen. Dies könnte zu unvorhersehbaren Effekten auf die Niederschlagsmuster und die globale Ernährungssicherheit führen.
Wachsende Unterstützung für Forschung
Die Dringlichkeit, die Klimaerwärmung zu bremsen, bringt auch einen Trend zur Unterstützung von Geoengineering-Forschung mit sich. Laut einem Bericht von Columbia Climate fordern renommierte Wissenschaftler, darunter James Hansen, mehr Forschung zu Solar Geoengineering. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass die weltweiten CO2-Emissionen nicht schnell genug reduziert werden und die Gefahr besteht, dass extreme Klimaereignisse eintreten. Ein offener Brief von über 110 Wissenschaftlern drängt darauf, die Vorteile und Risiken dieser Technologien gründlich zu untersuchen.
Gleichzeitig machen die wissenschaftlichen Bedenken um Geoengineering deutlich, dass eine internationale Regulierung und Governance nötig sind. Derzeit gibt es kein internationales Regelwerk, das große geoengineering Projekte steuert. Vergangenheitliche Erlebnisse, wie die missratene Nutzung solcher Technologien, können zu politischen Spannungen oder ungewollten Umweltschäden führen. Die in den Berichten geäußerten Bedenken deuten darauf hin, dass wir sowohl die Technologie als auch die damit verbundenen Risiken sehr sorgfältig betrachten müssen, bevor wir sie in die Praxis umsetzen.