In Lünen, einem Stadtteil bei Dortmund, wurde Deutschlands erstes öffentlich gefördertes Mehrfamilienhaus, das mit einem 3D-Drucker hergestellt wurde, feierlich eingeweiht. Constanze und Joachim Lippmann gehören zu den ersten Mietern, die in ihre druckfrische Wohnung einziehen. Das Besondere an diesem Bau: Die Ecken sind rund, und die Fassade zeigt die verschiedenen Schichten des Druckbetons. Bei der Schlüsselübergabe am Mittwoch erklärte NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach, dass dies die Zukunft des Bauens sein könnte, auch wenn die Technologie derzeit noch sehr kostenintensiv ist. Für den Bau des Hauses wurden 1,9 Millionen Euro investiert, wovon 400.000 Euro aus Landesmitteln stammen, wie schwaebische-post.de berichtete.
Der eigentliche Druckvorgang dauerte 118 Stunden, die gesamte Bauzeit betrug jedoch etwa 1,5 Jahre. Das Ergebnis sind sechs Mietparteien, die für ihre modernen Wohnungen eine Kaltmiete von nur sechs Euro pro Quadratmeter zahlen. Das Konzept zeigt zahlreiche Vorteile: Die Gesamtmaterialeinsätze sind geringer als beim herkömmlichen Bau, was die Baukosten langfristig senken könnte. Der Gedanke ist, dass der 3D-Druck in der Zukunft eine tragende Rolle im Wohnungsbau spielen könnte, insbesondere bei standardisierten Wohnprojekten in Neubaugebieten, so Jan Hische von der Wohnungsbaugenossenschaft Lünen, wie wdr.de festhielt.
Die neue Wohnung bietet frischen Wind in einem angespannten Wohnungsmarkt, in dem günstigere Mietpreise rar geworden sind. Die besondere Bauweise zieht bereits Neugierde auf sich: Viele Anwohner und Freunde der neuen Mieter möchten das ungewöhnliche Gebäude begutachten. Trotz der Herausforderung, die Kosten zu reduzieren und eine breitere Anwendung des 3D-Druckverfahrens zu finden, gibt es bereits Hoffnung auf eine revolutionäre Veränderung im Bauwesen, wie die Ministerin abschließend betonte.
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