In einem dramatischen Schritt hat das Erlanger Unternehmen Hydrogenious LOHC Technologies beschlossen, 25 Prozent seiner Mitarbeiter zu entlassen. Diese Entlassungswelle trifft die Belegschaft von aktuell etwa 120 Mitarbeitern hart, da rund 50 Arbeitsplätze verloren gehen. Die Maßnahme kommt nur wenige Monate nach einer Förderzusage von 72,5 Millionen Euro durch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, der im August 2024 bei einer feierlichen Anlass anwesend war. Damals sollte das Geld dazu dienen, eine Anlage zur Abgabe von grünem Wasserstoff zu errichten, die ab 2028 jährlich bis zu 1800 Tonnen Wasserstoff liefern sollte.
Hintergrund der Entlassungen
Die Gründe für diese radikale Entscheidung sind sowohl geopolitischer als auch wirtschaftlicher Natur. Die Wasserstoffwirtschaft steht derzeit vor enormen Herausforderungen, darunter steigende Preise für erneuerbare Energien und fehlende regulatorische Rahmenbedingungen, die den Markthochlauf erheblich behindern. Ein Sprecher des Unternehmens erklärte, dass man auf diese „Reihe von Herausforderungen“ mit einem umfassenden Transformationsprozess reagiert hat, um die Unternehmensstrukturen zu optimieren und sich stärker auf Schlüsselprojekte zu konzentrieren. Um den Personalabbau so sozialverträglich wie möglich zu gestalten, wurden die betroffenen Mitarbeiter bei voller Lohnfortzahlung freigestellt und erhielten Unterstützung in Form von individuellen Coachings.
Während sich Hydrogenious auf die bevorstehenden Herausforderungen einstellen möchte, gibt es keine Pläne für weitere Entlassungen im kommenden Jahr. Der Fokus liegt nun auf der Verbesserung der Technologie und der Ausrichtung auf Flaggschiff-Projekte, um die Wettbewerbsfähigkeit im Bereich der Wasserstofftechnologie zu steigern. Trotz der drastischen Einschnitte bleibt das Unternehmen zuversichtlich, zukunftsfähige Lösungen zu finden und seinen Platz in der wachstumsstarken Wasserstoffbranche zu behaupten, wie auch inFranken.de berichtet.
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