Sport

Weltverband verschärft Regeln: Gentests für Frauen im Leichtathletik-Sport!

Am 25. März 2025 kündigte Sebastian Coe, Chef des Weltverbands World Athletics, erhebliche Veränderungen in den Zulassungskriterien für Frauenwettkämpfe in der Spitzen-Leichtathletik an. Athletinnen müssen künftig einen einmaligen Gentest durchführen lassen, um an Wettbewerben in der Frauenkategorie teilnehmen zu dürfen. Diese Maßnahme gilt sowohl für DSD-Athletinnen (Atypische Geschlechtsentwicklung) als auch für Transgenderfrauen, die bereits ausgeschlossen sind, wenn sie die männliche Pubertät durchlaufen haben.

Der Weltverband hat zudem entschieden, dass Athletinnen mit verschiedenen Geschlechtsentwicklungen ihren Testosteronspiegel für mindestens zwei Jahre künstlich senken müssen. Ein prominentes Beispiel für die Auswirkungen dieser Regelungen ist Caster Semenya, die zweifache Olympiasiegerin über 800 Meter. Nach umfassenden Beratungen, die auch 40 nationale Verbände, das IOC und Trans-Gruppen einbezogen, kam eine Arbeitsgruppe zu dem Schluss, dass die bisherigen Vorschriften nicht streng genug waren.

Regulierungen für Transgender-Athleten

Ab dem 31. März 2025 dürfen Transgenderfrauen nicht mehr an Weltranglistenwettkämpfen in der Frauen-Kategorie teilnehmen, wenn sie die männliche Pubertät durchlaufen haben. Laut Coe sprachen sich die meisten Befragten dafür aus, dass Transgender-Athleten nicht in der weiblichen Kategorie antreten sollten, da es keine ausreichenden Beweise dafür gebe, dass sie keine Vorteile gegenüber biologischen Frauen haben. Der bestehende Rahmen soll kontinuierlich überprüft werden, sollten neue wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen.

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Die Integrität der weiblichen Kategorie in der Leichtathletik wird als prioritär angesehen. Gleichzeitig plant World Athletics, eine Arbeitsgruppe unter Leitung einer Transgenderperson einzurichten, um die Entwicklungen in diesem Bereich zu verfolgen. Coe betonte, dass die Entscheidung, die Regeln zu verschärfen, nicht endgültig sei und möglicherweise an zukünftige Beweise angepasst werden könnte.

Neue Richtlinien des IOC

Im Kontext dieser Änderungen ist es wichtig, auf die neuen Regelungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hinzuweisen. Ab März 2022 wurden allgemeine Vorgaben auf flexible Richtlinien umgestellt, die jedem Weltverband die Entscheidung über die Teilnahme von Transgender-Athleten ermöglichen. Die neuen IOC-Leitlinien sehen keine einheitlichen Testosteron-Niveaus mehr vor und betonen die Bedeutung der Inklusion und der Vermeidung von Diskriminierung. Es besteht jedoch auch die Forderung, dass klare Beweise für eventuelle Vorteile vorliegen müssen, um Teilnahmebeschränkungen zu rechtfertigen.

Diese Entwicklungen werfen wichtige Fragen auf, insbesondere für Athletinnen wie Caster Semenya, die aufgrund der bestehenden Regelungen zum internationalen Wettbewerb nicht antreten konnte. Semenya hat gegen die Vorschriften des Leichtathletik-Weltverbands geklagt, jedoch verlor sie vor dem Internationalen Sportgerichtshof. Ihre Klage liegt derzeit beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.

Die Situation in der Leichtathletik und die Rückmeldungen der Athleten-Community werden weiterhin beobachtet und sind Thema intensiver Debatten im Sport. World Athletics sieht derzeit keinen Grund, seine Richtlinien im Lichte der neuen IOC-Leitlinien zu überarbeiten, bleibt jedoch offen für neue wissenschaftliche Beweise und Entwicklungen in dieser komplexen Thematik.

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Vienna, Österreich
Beste Referenz
vienna.at
Weitere Quellen
sueddeutsche.de

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