
Der Skisprung-Skandal, der die nordische WM in Trondheim erschüttert hat, sorgt für Unruhe im Sport. Anonym gefilmte Videos legten offen, dass das norwegische Team unter Cheftrainer Magnus Brevig seine Wettkampfanzüge manipulierte, um die Flugstabilität zu verbessern. Der ursprünglich zweitplatzierte Marius Lindvik und Johann André Forfang wurden nach dem Wettkampf auf der Großschanze disqualifiziert, wobei Lindvik jedoch seine Goldmedaille von der Normalschanze behielt. Trotz Beteuerungen von Lindvik und dem Sportdirektor Jan Erik Aalbu, nichts gewusst zu haben, fordert der österreichische Sportdirektor Mario Stecher die Annulierung aller Ergebnisse der Norweger und spricht von einem weitreichenden Verdacht auf Manipulation, wie derStandard.at berichtete.
Widerstand gibt es von anderen Aktiven: Andreas Wellinger, der bei der Normalschanze den zweiten Platz belegte, ist skeptisch. Er glaubt weder an die Unwissenheit der betroffenen Sportler noch daran, dass nur in Einzelfällen betrogen wurde. Wellinger, der sich auf die bevorstehenden Wettkämpfe in Oslo vorbereiten muss, äußerte: "Ich habe relativ wenig Lust, Norwegern an der Schanze zu begegnen", und bezeichnete die Manipulation als eine 'Verarsche' gegenüber den anderen Sportlern. Kritiker wie der ehemalige Trainer Werner Schuster und Olympiasieger Sven Hannawald fordern eine klare Reaktion der FIS und eine Überarbeitung des Regelwerks. Schuster forderte: "Die Verantwortlichen müssen sich fragen: Wie konnte es so weit kommen?" und betonte die Wichtigkeit verbesserter Kontrollen und mehr Transparenz in der Zukunft.
Skepsis und Forderungen nach Konsequenzen
Die Vorwürfe haben bei vielen Sportlern und Funktionären für Empörung gesorgt. Die Behauptungen, dass nur zwei Anzüge verändert wurden und dass die Springer nichts bemerkt haben, werden von Experten als unglaubwürdig erachtet. Laut Hannawald steht das Vertrauen in die Fairness des Wettbewerbs auf dem Spiel, weshalb sofortige Maßnahmen verlangt werden. In der aktuellen Situation fühlt sich das gesamte Skispringen unter Druck, die FIS wird aufgefordert, Klarheit zu schaffen, wie die Manipulationen in einem so sensiblen Sport möglich waren. Auch vienna.at hebt hervor, dass die Situation nicht mehr nur die Norweger betrifft, sondern die Integrität des gesamten Skisprungs in Frage stellt.
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