In einem dramatischen Machtspiel im österreichischen Fußball tritt Klaus Mitterdorfer als Präsident des ÖFB zurück. Am 21. November 2024, nur vier Monate nach seinem Amtsantritt am 8. Juli, erklärt Mitterdorfer, dass er auf Druck der Öffentlichkeit und interner Konflikte die Notbremse zieht. Die vergangenen Wochen waren geprägt von Spannungen, insbesondere rund um eine geplante Strukturreform. Diese Situation eskalierte schließlich durch die Forderungen von Teamchef Ralf Rangnick und anderen Spielern, die gegen die Entlassungen von Geschäftsführer Bernhard Neuhold und Generalsekretär Thomas Hollerer mobil machten. Wie die Plattform heute.at berichtete, gab es bereits im Vorfeld seiner Rücktrittsentscheidung besorgniserregende Äußerungen über Mitterdorfers Führungsstil und seine Kompetenz, das Chaos zu bewältigen.
Mitterdorfers Rücktritt und die Folgen
In seiner Abschiedsmitteilung erklärte Mitterdorfer, dass er stets versucht habe, konstruktiv für den Fußball zu wirken, dies jedoch zuletzt nicht mehr gelungen sei. Er möchte, dass der Fokus wieder auf dem Sport selbst liegt. "Die persönlichen Diffamierungen und Anschuldigungen der letzten Wochen haben nicht nur mich, sondern auch den ÖFB stark belastet", sagte Mitterdorfer. Sein Nachfolger, Wolfgang Bartosch, übernimmt nun die Verantwortung, bis im Mai 2025 eine neue Präsidentschaft gewählt wird. Bartosch, der in einem Interview mit Sky bereits Klärungsbedarf sah, plant ein Vieraugengespräch mit Rangnick, um die chaotischen Umstände besser zu verstehen. Zudem wird er die bereits umstrittenen Kündigungen von Neuhold und Hollerer, die Mitterdorfer veranlasst hatte, aufrechterhalten, wie er klarstellte.
Die für Freitag angesetzte außerordentliche Präsidiumssitzung, in der über die Ernennung von Silvia Kaupa-Götzl als neue CEO entschieden werden sollte, wurde abgesagt. Das zeigt deutlich, dass die internen Konflikte nicht leicht zu lösen sind. Mitterdorfer, so die Nachrichten.at, sieht dies als unüberwindbares Hindernis für seine Reformvorhaben. Es bleibt abzuwarten, ob Bartosch die notwendigen Schritte zur Beruhigung des ÖFB und zur Umsetzung der Strukturreform erfolgreich gestalten kann, während der Verband gleichzeitig handlungsfähig bleibt. Die kommenden Monate werden entscheidend sein für die Zukunft des österreichischen Fußballs.
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