Der verheerende Zyklon "Chido" hat in den vergangenen Tagen große Zerstörungen im Indischen Ozean angerichtet und hinterlässt eine Spur der Verwüstung. Auf der französischen Überseeinsel Mayotte, vor der südöstlichen Küste Afrikas, sind bislang 35 Todesfälle offiziell bestätigt, doch viele vermuten, dass die Zahl weit höher liegt, da zahlreiche Opfer ungemeldet sind. Die humanitäre Katastrophe schlägt große Wellen, insbesondere in den Wellblechsiedlungen, die stark betroffen sind und in denen viele illegale Einwanderer leben, die nicht als vermisst gelten, wie vienna.at berichtete.
Um die öffentliche Ordnung zu gewährleisten und Plünderungen zu verhindern, hat das Innenministerium eine nächtliche Ausgangssperre von 22.00 bis 4.00 Uhr verhängt. Präsident Emmanuel Macron kündigte nach einer Krisensitzung einen baldigen Besuch auf der Insel an und plant eine Staatstrauer. Laut den örtlichen Behörden wurden bisher über 1.400 Verletzte gemeldet, während die örtliche Präfektur eine Mission zur Suche nach Vermissten eingerichtet hat. Viele Teile der Insel kämpfen weiterhin mit Strom- und Telekommunikationsausfällen. Um die dringend benötigte Hilfe zu leisten, sind 20 Tonnen Hilfsgüter auf dem Weg, und das französische Innenministerium hat 400 zusätzliche Sicherheitskräfte vor Ort entsandt, um die Situation zu stabilisieren, wie faz.net hinwies.
„Chido“, der vielleicht verheerendste Sturm seit vielen Jahrzehnten, brachte Windgeschwindigkeiten von bis zu 220 Stundenkilometern mit sich und hat in weitgehend zerstörten Unterkunftsgebieten der Insel zahllose Menschenleben gefordert. Innenminister Bruno Retailleau sprach von einer katastrophalen Lage und forderte die Schaffung eines neuen Einwanderungsgesetzes, um die Kontrolle über die Migrationsströme zu verbessern. Auf Mayotte leben offiziell etwa 320.000 Menschen, zusätzliche 100.000 bis 200.000 Einwanderer ohne Papiere, viele von ihnen sind aus Angst vor Kontrollen in den Notunterkünften geblieben, was die Situation zusätzlich kompliziert.
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