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Israels Militär hat seine Offensive im Westjordanland ausgeweitet und plant umfangreiche Anti-Terror-Einsätze, insbesondere in der Stadt Dschenin, die als Hochburg radikaler Palästinenser gilt. Kurz nach einer Waffenruhe im Gazastreifen setzte die israelische Armee in der Region eine Reihe von Razzien in Gang. Wie vienna.at berichtete, kamen bei diesen Einsätzen mindestens zehn Menschen ums Leben, darunter zwei Zivilisten. Auch der Vorfall, bei dem die schwangere Sundos Jamal Mohammed Shalabi und ihr ungeborenes Kind starben, wird von den Militärbehörden untersucht. Zeugen erklärten, dass Shalabi und ihr Ehemann von israelischen Streitkräften beschossen wurden, während sie versuchten, ihr Haus zu verlassen.
Zunehmende Gewalt und Razzien
Der Einsatz geht mit der anhaltenden Komplexität im Westjordanland einher. Laut n-tv.de ist das israelische Militär mittlerweile auch dazu übergegangen, militärische Drohnen einzusetzen und umfassende Überwachungsmaßnahmen durchzuführen. Neben Dschenin gab es auch Razzien in anderen Regionen wie Tulkarm und Al Faraa. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu prangerte die Aktivitäten von militanten Palästinensern als "Terrorismus" an und sprach von notwendigen Maßnahmen zum Schutz der israelischen Zivilbevölkerung.
Zusätzlich hat sich die Gewalt nicht nur auf militärische Auseinandersetzungen beschränkt. Berichte über Übergriffe radikaler israelischer Siedler auf palästinensische Dörfer nehmen zu, und es gab zahlreiche Festnahmen von Palästinensern. Die Reaktionen auf die israelischen Angriffe und die wieder auflebenden Angriffe radikalisierter Siedler verschärfen die ohnehin angespannte Stimmung weiter. Der Rücktritt des israelischen Armeechefs Herzi Halevi, vor dem Hintergrund dieser erhöhten Gewalt, verdeutlicht die komplexe Lage und die Herausforderungen, vor denen die israelischen Sicherheitskräfte stehen.
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