
Der bosnische Sicherheitsminister Nenad Nesic ist in eine schockierende Korruptionsaffäre verwickelt und wurde vergangene Woche in Untersuchungshaft genommen. Er steht im Verdacht, gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Straßenbaufirma Legend schwerwiegende Rechtsverstöße begangen zu haben, insbesondere bei der Vergabe öffentlicher Aufträge. Laut kosmo.at soll Nesic über mehrere Jahre hinweg Bestechungsgelder in Höhe von 125.000 Euro jährlich kassiert haben, um andere Unternehmen zu zwingen, mit Legend zu kooperieren. Dies führte zu einem groß angelegten Betrugssystem, das zwischen 2016 und 2020 mehr als eine halbe Million Euro einbrachte.
Seine Festnahme wurde durch ein Gericht angeordnet, um die Integrität der Ermittlungen zu wahren. Die U-Haft dient dazu, eine Manipulation von Beweisen sowie die Einflussnahme auf Zeugen zu verhindern. Diese brisante Situation hat eine politische Krise in der Republika Srpska ausgelöst. Milorad Dodik, der Präsident der Republika Srpska, bezeichnet die Ermittlungen als "politisch motiviert" und hat angekündigt, die Zusammenarbeit mit den bosnischen Institutionen auszusetzen. Diese Situation ist besonders alarmierend angesichts der Tatsache, dass Dodik zuvor versuchte, die Unabhängigkeit der Republika Srpska zu fördern, was bereits in der Vergangenheit auf Widerstand stieß und internationale Aufmerksamkeit erregte, wie RFE/RL berichtete.
Schwere Vorwürfe und politische Turbulenzen
Nesic, der seit 2022 im Amt ist, geriet nicht nur durch seinen Korruptionsvorwurf ins Blickfeld, sondern auch aufgrund seiner extremen nationalistischen Ansichten. Er hat wiederholt eine Abspaltung der Republika Srpska von Bosnien und Herzegowina gefordert, eine Handlung, die laut Verfassung illegal ist. Zudem steht er in der Kritik, Frauen zu verteidigen, die Kriegsverbrecher verherrlichen. Das Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen Nesic könnte ein entscheidender Wendepunkt im Kampf gegen Korruption in Bosnien sein und gleichzeitig die Stabilität in der Region gefährden, da die politischen Spannungen zunehmen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird, insbesondere im Licht der Vorwürfe und der anschwellenden politischen Krise.
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