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Pakistan startet eine dringende Impfkampagne gegen Polio, um über 44 Millionen Kinder unter fünf Jahren zu schützen. Angesichts eines besorgniserregenden Anstiegs von Polio-Infektionen, die in diesem Jahr bereits 63 Fälle erreicht haben, wird der Kampf gegen diese gefährliche Krankheit verstärkt. Die Zahl der erfassten Infektionen war im vergangenen Jahr mit nur sechs Fällen drastisch niedriger, was die Dringlichkeit der aktuellen Maßnahmen unterstreicht, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet.
Gefahr durch Angriffe auf Impfteams
Trotz dieser kritischen Situation stehen die Impfteams vor enormen Herausforderungen. Die andauernden Angriffe von Extremisten und die allgemeine Zunahme von Gewalt machen die Impfungen zu einer gefährlichen Mission. Nachdem Impfungen gegen Polio von militanten Islamisten oft als Teil westlicher Verschwörungen angesehen werden, hat das pakistanische Innenministerium mehr als tausend Sicherheitskräfte mobilisiert, um die Helfer zu schützen. Dennoch wurden bereits zwei Vorfälle von Schusswechseln gegen Impfteams in der nordwestlichen Provinz Khyber Pakhtunkhwa gemeldet, was die Herausforderung nochmals verstärkt, wie news.de berichtete.
Die Polio-Infektion gilt als sehr gefährlich, da sie zu dauerhaften Lähmungen oder sogar zum Tod führen kann. Sie verbreitet sich hauptsächlich über verunreinigtes Wasser, und obwohl es weltweit Fortschritte bei der Bekämpfung dieser Krankheit gegeben hat, bleibt Pakistan eines der wenigen Länder, in denen weiterhin regelmäßig Wildtyp-Erkrankungen auftreten. Der Erfolg dieser neuen Impfkampagne hängt stark von der Sicherheit der Impfteams ab, was die Situation dramatisch verschärft, berichtet die Kleine Zeitung.
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