Seehausen

Bialystoker Straße in Seehausen: Vergessene Freundschaft neu entdeckt!

Die Stadt Seehausen besitzt eine lange Geschichte von internationalen Beziehungen, die sich insbesondere durch die Städtepartnerschaft mit Jablonné in Tschechien bemerkbar macht. Doch die einstige Verbindung zur polnischen Stadt Bialystok ist heute weitgehend in Vergessenheit geraten, lediglich der Name einer Straße erinnert an diese früheren freundschaftlichen Bande. Diese Bialystoker Straße verläuft durch ein Altneubaugebiet der Stadt und ist vielleicht nicht mehr vielen bekannt, doch sie hat eine interessante Vergangenheit.

Nach Informationen aus dem Stadtarchiv, das von Cornelia Krainz-Eilrich geleitet wird, stammt der Straßenname aus einer Zeit, als enge Kontakte zwischen der Erweiterten Oberschule (EOS) in Seehausen und dem Technikum mechaniczne in Bialystok gepflegt wurden. Klaus-Hartmut Gebhardt, ein ehemaliger Lehrer, der heute im Ruhestand ist, hat sich intensiv mit diesen Beziehungen beschäftigt und berichtet über den Informationsaustausch, die Schülerbegegnungen und die gemeinsamen Aktivitäten, die in den späten 1960er Jahren begannen.

Schüleraustausch zwischen Seehausen und Bialystok

Der erste Schüleraustausch fand im Sommer 1969 statt und es folgten bis 1980 jährlich ähnliche Programme, mit Ausnahme der Jahre 1971 und 1974. Schüler aus Seehausen waren vor allem in den Wäldern Polens tätig, wo sie halfen, junge Bäumchen vor Wildwuchs zu schützen. Ihre Freizeit verbrachten sie mit Ausflügen und gemeinsamen Unternehmungen, die oft an der malerischen Masurischen Seenplatte stattfanden. Diese kulturellen Erlebnisse förderten nicht nur den Austausch von Wissen, sondern schufen auch wertvolle Erinnerungen für die Jugendlichen.

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Im Gegenzug waren die polnischen Schüler häufig zu Besuch in Seehausen. Sie lebten im ehemaligen Schülerheim und nahmen an verschiedenen Bauprojekten in der Stadt teil. Auch sie hatten Zeit, die Umgebung zu erkunden und verschiedene Sehenswürdigkeiten, darunter die Hauptstadt Magdeburg und das Harzgebirge, zu besichtigen. Diese Begegnungen haben viele freundschaftliche Bande geknüpft, die auch im Rückblick als bereichernd wahrgenommen werden.

Ein Zeichen der Anerkennung

Um die Verdienste der polnischen Jugendlichen zu würdigen, lud der damalige Bürgermeister Ewald Duffe den Oberbürgermeister von Bialystok, Aleksandr Czuz, zu einer Feierstunde ein. Während dieses Ereignisses, das am 6. Oktober 1978 stattfand, erhielt die Straße den Namen „Bialystoker Straße“. An diesem Tag wurde auch eine Gedenktafel enthüllt, von deren Verbleib heute jedoch nichts bekannt ist. Die polnische Presse berichtete über diese Namensgebung und betonte die Wichtigkeit der internationalen Beziehungen.

Obwohl die offiziellen Austauschprogramme mit der Umstrukturierung der Schule in den 1980er Jahren endeten, bleibt die Bialystoker Straße ein Symbol für die damals existierenden Freundschaften. Klaus-Hartmut Gebhardt zieht die Bilanz, dass der Austausch lebhaft war und nicht nur auf dem Papier existierte. Die Verbindungen und die Erfahrungen, die sowohl die deutschen als auch die polnischen Schüler gemacht haben, bleiben in den Erinnerungen fest verankert, auch wenn die heutigen Generationen oft nichts von dieser Geschichte wissen.

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Diese spannende Anekdote über die Bialystoker Straße und den Schüleraustausch zwischen Deutschland und Polen zeigt, wie wichtig solche internationalen Verbindungen für das Verständnis und die Wertschätzung anderer Kulturen sind. Wo einst lebendige Begegnungen stattfanden, bleibt heute nur noch der Straßenname als Erinnerung an eine Zeit, in der Freundschaft und gemeinsames Lernen im Vordergrund standen.

Für weitere Einblicke in die Details dieser historischen Verbindungen und den Austausch zwischen Schülern ist ein Blick in die vertiefende Berichterstattung von www.az-online.de empfehlenswert.

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