
Die Lage im Westjordanland spitzt sich zu. Seit dem 21. Januar führt die israelische Armee die Offensive "Eiserne Wand" im Flüchtlingslager von Dschenin durch, wodurch die humanitäre Situation vor Ort dramatisch verschärft wird. Mehr als 25.000 Menschen leben in diesem Gebiet, das durch die intensiven Militäraktionen und Luftangriffe der israelischen Streitkräfte stark betroffen ist. Laut Berichten der taz sind nahezu alle Bewohner des Lagers geflohen, und es wurden bereits über 100 Gebäude zerstört. Lokale Berichte beschreiben die Zerstörung als "vergleichbar mit Gaza im Kleinen", und für viele Familien, wie die von Nawal Abu Salah, bleibt nur die Flucht. Sie erzählt von den Gefahren, denen sie ausgesetzt waren, und dem Verlust ihres Hauses.
Zugleich verscherzt es Israel Palästinensern durch eine verstärkte Besatzung über das gesamte Westjordanland hinweg das Leben. Die täglichen Barrieren und Checkpoints beschränken die Bewegungsfreiheit und erhöhen die Fahrtzeiten erheblich, wie die Kathpress berichtet. Für Palästinenser, die von Ort zu Ort reisen wollen, wird es zunehmend zur Geduldprobe. Die kritische Infrastruktur ist stark beeinträchtigt – Ein Schulleiter erwähnt, dass Schüler oft tagelang nicht zur Schule kommen können, weil sie an Kontrollpunkten festgehalten werden. Die Situation verschärft sich weiter durch die Ankündigung israelischer Militärs, auch nach dem Ende dieser Operation weiterhin im Gebiet präsent zu bleiben, was jegliche Hoffnung auf Normalisierung im Alltag zunichtemacht.
Politische Hintergründe und internationale Reaktionen
Die Offensive wird vielfach als politisch motiviert angesehen, um die Koalitionspartner der israelischen Regierung, insbesondere die rechtsextremen Gruppen, zu besänftigen. Der Bürgermeister von Dschenin erläutert, dass die anhaltenden Militäraktionen die gewaltsame Situation im Westjordanland nicht entschärfen, sondern weiter anheizen könnten. Viele Zivilisten leiden unter den gewaltsamen Auseinandersetzungen, und unter den Opfern sind auch unschuldige Kinder, wie die zweijährige Leila al-Chatib, die bei einem Angriff umkam. Die internationale Gemeinschaft zeigt sich besorgt, während Israel unter Druck steht, eine Lösung für den Konflikt zu finden, die die Rechte der Palästinenser respektiert.
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