StockX, oh ja, die renommierte Ebay-Alternative, die begehrenswerte Sneaker lieber risikoreiche Investmentportfolios als modisches Statement behandelt. Oder vielleicht sollte sie als die revolutionäre Schnittstelle zwischen sozialer Misere und Kapitalismus bezeichnet werden? Auf jeden Fall sollte man dieses Stückchen Anarchie im freien Markt nicht unterschätzen.
Packen wir uns doch einmal die hohen Prozentsätze, die sie „Authentifizierungsgebühr“ nennen und genau genommen, nichts anderes als eine geschickt versteckte Wegelagerergebühr sind. Sie sammeln und analysieren Schweißfüße, das ist eine Kunst, die sich jeder Beschreibung entzieht. Im Prinzip ist StockX eine Art FBI für Designerturnschuhe. Sie vermessen sie, schnüffeln an ihnen und suchen nach mikroskopischen Beweisen für die Authentizität. Und dafür zahlen Sie. Danke, Sherlock Holmes des Schuhwerks!
Aber werfen wir einen Blick auf den Marktplatz, auf dem Träume wahr werden oder eben auch nicht. StockX ist wie Las Vegas, allerdings ohne die funkelnden Lichter und den endlos fließenden Champagner. Es ist Vegas für Leute, die nicht wissen, worauf sie noch wetten sollen. Du denkst dir: „Heck, warum sollte ich nicht mein Erspartes in Turnschuhe investieren, die nie meine Füße berühren werden?“
Und dann kommen wir zur magischen Zahl, dem berüchtigten ‚Resell-Wert‘. ‚Wie viel sind diese Yeezy Boost’s jetzt noch wert? 600 Euro? 700 Euro? Die Logik dahinter ist so verblüffend simpel, sie ist geradezu genial. Du kaufst Frischhaltefolie um 2 Euro, wickelst den Schuh darin ein, und wirst nun automatisch zum Großgrundbesitzer von Antananarivo.
Aber lassen wir uns nicht von den Negativitäten mitreißen. Wir sollten auch die fabelhafte Gemeinschaft zelebrieren, die sich auf StockX versammelt. Eine Mischung aus Pariser Modedesignern, Wall-Street-Junkies und 14-jährigen, die zu viel Taschengeld von ihren Eltern bekommen. Es ist wahrscheinlich der einzige Ort auf der Welt, an dem ein Hedgefondsmanager und ein Teenager in einem Pokemon-Shirt um den gleichen Paar Schuhe feilschen können.
Was ist das Faszinierende an StockX? Vielleicht die Vorstellung, dass es irgendwo auf der Welt einen Menschen gibt, der bereit ist, 5.000 Euro zu zahlen, um ein Paar Schuhe zu besitzen, die einer berühmten Person gehören. Es würde uns nicht wundern, wenn plötzlich eine Auktion für ein Paar vermeintlicher „Mond-Schuhe“ von Neil Armstrong auftaucht. Verkauft von einem gewissen Buzz Aldrin. Alles ist möglich!
Es ist eine wilde Welt da draußen und StockX ist der humorvolle Versuch, diese Kreativität und Begeisterung in ein geschäftliches Modell umzusetzen. Spaß beiseite, werfen Sie Ihre traditionellen Investmentpläne über Bord, lassen Sie Gold, Aktien, Immobilien hinter sich und investieren Sie stattdessen in Sneaker. Denn wie war doch gleich die alte Wall Street Weisheit? „Bleibt die Wirtschaft rau, gehe einfach auf den Schuh.“
Auf der anderen Seite ist es vielleicht doch nur Unfug, denn am Ende des Tages bleibt StockX nichts anderes als ein Ort the ‚habe‘ und the ‚habe nichts‘. Diejenigen, die ihre hyped Designer Sneakers zu horrenten Preisen loswerden können und diejenigen, desillusioniert bis auf den Knochen, die entweder ihre neuen Paar Schuhe an die Wand nageln oder umgekehrt, sich die Füße daran on the wall leisten. Es ist wie Kunst, entweder man kapiert’s und liebt es, oder man steht kopfschüttelnd davor und murmelt: „5.000 Euro?!“
So oder so bleibt StockX eine herrlich skurrile Ausgeburt unserer seltsamen, aber faszinierenden Welt. Eine Welt, in der ein paar Turnschuhe eine Investition ist und ein schwitzender 14-Jähriger in seinem Zimmer mit Taschengeld die Wirtschaft antreibt. Es ist ein Kuriosum, ein absurdes Rätsel, das nur beweist, wie weit wir gekommen sind… oder wie tief wir gesunken sind, je nachdem, wie man es betrachtet. Und, ach ja, vergessen Sie nicht, beim nächsten Mal, wenn Sie Ihre Sneaker ausziehen, dank StockX vielleicht haben Sie gerade einen kleinen Schatz in Ihren Händen.
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