Hier sind wir also, Spanien gegen Deutschland – eine epische Schlacht der Kulturen, die größer ist als alle „Game of Thrones“-Episoden zusammen. Vielleicht übertreibe ich hier ein wenig, aber denken Sie nur an die letzte Begegnung dieser beiden, bei der die Flutlichter den Platz blendeten und die Schweißperlen auf den Stirnen der Spieler glänzten.
Nun stelle ich mir vor, dass die beiden Teams wie wütende Stiere mit geplusterten Brustfedern an der Anstoßlinie stehen, bereit für einen gnadenlosen Wettkampf, der mehr Spannung hervorruft als Mutti Merkels jährliche Neujahrsansprache. Das ist Fußball, meine Freunde. Oder, wie die Spanier es nennen würden – „fußbol“, wobei der Ball eher einem käsegefüllten Chorizo-Kringel ähnelt und der Rasen mit Sangria übergossen ist.
Und wer sind die Spieler in diesem Shakespeare’schen Drama von fast komischer Größe? Nun, auf der einen Seite haben wir die Deutschen, die strategischen Meister des „Systemfußballs“, bei denen jedes Spiel wie eine gut geölte Maschine abläuft, die so perfekt funktioniert, dass man manchmal vergisst, dass es tatsächlich Menschen sind, die spielen, und nicht nur lauter kleine, duracellbetriebene Fußballroboter.
Auf der anderen Seite stehen die Spanier, deren Stil man am ehesten mit einem sehr romantischen, hinreißenden Fechtduell vergleichen kann. Ihre Bewegungen sind fließend wie eine Gazelle, die durch die Savanne hüpft, und ihre Treffsicherheit beim Ballspielen ist vergleichbar mit einem Matador, der mit der tödlichen Präzision eines Lasers in der prallen Sonne kämpft.
Aber genug der Vorstellung, jetzt geht’s richtig ran. Das Spiel beginnt und Deutschland startet mit einer Verteidigungsstrategie, die an die Berliner Mauer erinnert. Man könnte meinen, Angela Merkel steht selbst im Tor, mit einer energischen Faust, die dem Ball trotzt und keine Gnade kennt.
Spanien hingegen, bewegt sich mit einer künstlerischen Anmut, die Salvador Dali vor Neid erblassen lassen würde. Sie weben ein Netz aus Pässen und Eleganz, während sie ihren Gegner wellenartig angreifen. Kein Wunder, dass manch einer in der Menge bei diesem Schauspiel fast Pipi in den Augen hat.
Das Spiel geht hin und her, die Spannung steigt ins Unermessliche. Scorer und Verteidiger wechseln sich ab, als wäre es ein kompliziert choreographierter Tanz auf einer sehr grünen Bühne. Als der Schlusspfiff ertönt, hat Deutschland gewonnen, aber nur weil die kraftstrotzenden Spanier mehr damit beschäftigt waren, ihren schönen, glänzenden Haaren zu huldigen, als tatsächlich Fußball zu spielen.
Und so endet eine weitere Begegnung zwischen Spanien und Deutschland. Es heißt, in den Kneipen von Madrid weinpfeifen sie noch immer melancholische Balladen. Und in den Brauhäusern Berlins feiert man mit einer Maß Bier und einer Bratwurst, während man die glorreichen Wiederholungen im ständigen Loop auf Sportkanälen läuft.
Aber lassen Sie uns ehrlich sein, egal wie viele Spiele diese Titanen des Fußballs gegeneinander spielen, es wird immer nur einen wahren Gewinner geben – uns, die Zuschauer. Ist es nicht immer so?