Am Schauspiel Frankfurt steht ein neues Werk des Regisseurs Nuran David Calis auf dem Programm: "Leaks. Von Mölln bis Hanau". Die Premiere findet am kommenden Samstag statt. In dieser scharfen Satire wird die mit Rechtsextremismus verwobene Geschichte Deutschlands seit 1945 beleuchtet. Calis thematisiert dabei wichtige rassistische Vorfälle, angefangen bei den Morden von Mölln 1992, über die NSU-Morde, bis hin zum Attentat von Hanau. Die vier Schauspieler*innen verkörpern diverse Figuren von Clowns bis zu Verfassungsschützern und kommentieren in einer Form, die Altbekannte mit der Brutalität reaktionärer Ideologien konfrontiert. Wie bereits auf hessenschau.de berichtet, möchte Calis mit dieser Satire, die als künstlerischer Widerstand fungiert, den Zuschauern das Gefühl von Empowerment vermitteln und gegen die Angst ankämpfen, die von rechtsextremen Kräften geschürt wird.
Zugleich besorgniserregende Realität
Diese Premiere erfolgt in einem Kontext, in dem die deutschen Debatten über Migration und Gesellschaft besorgniserregende Tendenzen zeigen. Während Calis die Eignung der Satire anführt, um die Absurditäten und die Dummheit der rechten Strukturen bloßzustellen, nimmt dies auch Bezug auf die aktuelle Gesellschaftskritik, die in dem Film "Er ist wieder da" deutlich wird. In diesem Film, wie auf kunstundfilm.de berichtet, wird der historische Adolf Hitler, herrlich verkörpert von Oliver Masucci, in die moderne Welt katapultiert. Seine Rückkehr wird als bedrückende Satire inszeniert, in der die Reaktionen der Bürger von unheimlicher Einsicht zeugen: Viele begrüßen den Führer als könnte es sich um einen neuen TV-Star handeln. Die johlende Mehrheit, die für ihre dümmsten Vorurteile Verständnis zeigt, wird von den Machern des Films als Kommentar zu einem Land dargestellt, wo übergriffige und populistische Ansichten unter dem Radar gedeihen.
In beiden Projekten wird deutlich, dass Kunst nicht nur zur Unterhaltung dient, sondern auch als eine Art Waffe gegen die unheilvollen Strömungen in der Gesellschaft. Während Calis die Verstrickung zwischen Rechtsextremismus und Behörden entlarven möchte, zeigt "Er ist wieder da" auf seine Weise, wie gefährliche Ideologien erneut in das gesellschaftliche Bewusstsein eindringen können. In diesem Sinne verdeutlichen beide Einrichtungen die Dringlichkeit des Themas und fordern dazu auf, die eigene Position kritisch zu hinterfragen.
Ein intensiver Diskurs über die Gefahren, die von der rechten Szene ausgehen, ist notwendiger denn je und wird sowohl in den Theatern als auch im Film scharf beleuchtet.