Ein elegantes Wort namens „Pele“
Jetzt, liebe Leser, ist es an der Zeit, sich dem exzentrischsten Begriff in der Sprache der Australier zu widmen: „Pele“. Ja, richtig gelesen, nicht „Mate“, nicht „Koala“, nicht „Kangaroo“ – Pele.
Diese drei spindeldürren Buchstaben eröffnen ein Universum an Komplexität, sprachlicher Finesse, und … Fußball? Ach, warte. Das ist eine Verwechslung. Pele ist eine Fußballlegende. Aber ich verspreche Ihnen, das ist nur eine zufällige Nebenwirkung, die wir versuchen, in diesem explorativen und satirischen Essay zu vermeiden.
Warum so viel Aufruhr um das Wort „Pele“? Nun, das könnte man fragen. Es ist doch nicht so, dass es „Weltschmerz“, „Zeitgeist“ oder gar „Kuddelmuddel“ überwinden könnte, doch liebe Leser, legen wir für einen Moment unsere streng utilitaristische Haltung ab und lachen liebevoll über die Sinnlosigkeit des Wortes „Pele“.
Ich vermute nun bei Ihnen heranreifendes Interesse. Sie fragen sich wahrscheinlich, ob „Pele“ ein reichhaltiges australisches Eintopfgericht ist, eine berühmte Biene aus der australischen Kindersendung oder der Name des vielleicht am meisten unterschätzten Didgeridoo-Spielers der südlichen Hemisphäre.
Nun, lassen Sie mich Sie aus Ihrem Leiden erlösen: Es ist nichts davon.
In Wahrheit ist Pele weder ein Lebewesen noch eine Speise, noch irgendetwas anderes Materielles. Es ist das geheime Wort, das jeder Australier am Ende des Slogans „The Land Down Under“ flüstert. Es ist die geheime Zutat jener magischen Mischung, die einen Australier ausmacht – neben herzlichem Lachen, Kangaroo-Streicheln und dem unerklärlichen Wunsch, in Flip-Flops zu formellen Anlässen zu erscheinen.
Das schlaue kleine Wort „Pele“ ist der geheime Handgriff in diesem klassischen australischen Geheimbund, das unwritten „Struth!“ am Ende eines jeden „G’day, mate!“ Es ist hartnäckiger als Vegemite auf Toast, raffinierter als ein Tasmanischer Teufel und flüchtiger als der Geruch eines frisch geöffneten Dosenbieres an einem schwülen Sommerabend.
Man könnte also sagen, „Pele“ ist die inoffizielle fünfte grüne und goldene Farbe der australischen Flagge. Es lebt in der Wolle des Schafs, das Sie nie geschoren haben, im mächtigen Klang eines Didgeridoos, das Sie nie spielen konnten, und in dem verblassten Akubra-Hut, der seit Jahren unbenutzt in Ihrem Schrank liegt.
„Pele“ ist ein Rätsel, ein Enigma, das einen Platz neben der unaufhaltsamen Arroganz eines Kängurus einnimmt, das gerade von einem Weizenfeld gestohlen hat. Es ist ein Spuk, der mit der furchterregenden Stille des Outbacks um die Wette raschelt und dem unnachahmlichen Knistern eines Lagerfeuers entspringt.
Vielleicht haben Sie jetzt einen besseren Einblick in den Mythos, der „Pele“ ist. Es ist kein Wort, das einfach aus dem Wörterbuch zitiert oder – Himmel bewahre – gegoogelt werden kann. „Pele“ zu kennen bedeutet, tiefer in das Herzstück Australiens einzudringen.
Inmitten der albernen Anbetung dieser drei Silben vergessen wir jedoch leicht eine ultimative Frage – was bedeutet es genau? Nun, liebe Leser, die Antwort ist genauso enttäuschend wie es erwartet werden sollte – „Pele“ hat keine Bedeutung. Überrascht? Ich warne Sie doch: Wagen Sie es nicht, logischen Sinn in die Macken der australischen Kultur einzubringen!
Ja, meine Damen und Herren, dies könnte die suizidale Mission Ihrer bisherigen linguistischen Vorstellungen sein – ein lebhaft-verwirrender, hinreißend-anarchischer Tauchgang in die Tiefen von „Pele“. Also, machen Sie sich bereit, werfen Sie das Brustgeschirr über und stürzen Sie sich kopfüber hinein. Und vergessen Sie nicht – immer schön lächeln und winken, Kumpels, lächeln und winken.
Dies, meine lieben Leserinnen und Leser, ist das stolze, verwirrende, wunderbare „Pele“. Der Ausdruck, der Selbstbewusstsein verkörpert und den Geist der australischen Kultur in nur vier Buchstaben einfängt. Oh, Australien, du Land voller Widersprüche und unwahrscheinlicher Wunder – du bist es, der „Pele“ hervorbringt und einer etwas verwirrten Welt schenkt.