Satire

Pasta trifft Pünktlichkeit: Eine italienisch-deutsche Dilemma-Komödie

Wo das verwirrende Italienisch auf das streng-disziplinierte Deutsch trifft.

In einer Ecke Europas, wo Wurst auf Wein trifft, wo die akkurate Effizienz der Deutschen auf die sorglose nonchalance der Italiener trifft, da haben wir den epischen Clash: Italienisch gegen Deutsch.

Das Italienische ist wie die Mutter aller Sprachen – sanft, melodiös und verführerisch, was komischerweise auch oft die Beschreibung für einen guten Chianti ist. Mit gedehnten Vokalen und sanften Konsonanten schwelgt man in ‚la dolce vita‘. Unwillkürlich assoziiert man ‚Amore‘ mit heißen Sommernächten und neckischen Blicken über ein Glas Limoncello, oder ‚Bella‘ mit wunderschönen Frauen, die nur in Fellini Filmen zu existieren scheinen.

Aber dann trifft man auf das Deutsche – eine Sprache, die mehr geknurrt als gesprochen wird. Es ist wie eine süddeutsche Hausfrau, die mit ihrem Nudelholz alles, was ihr in die Quere kommt, niederwalzt. ‚Liebe‘, was segensreich auch im Deutschen existiert, klingt wie ein rostiges Tor, das von einem Eck in den anderen geschoben wird, und ‚Schönheit‘ könnte auch als ‚Bär in einem Porzellanladen‘ übersetzt werden.

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Huch, und dann wären da noch die deutschen zusammengesetzten Wörter. Während die Italiener mit ihrem ‚Al Dente’ schon zu tun haben, spielen die Deutschen mit ihren zusammengesetzten Wörtern in einer ganz anderen Liga. Sie hauen einfach Begriffe zusammen, bis das Wort nicht mehr auf eine Postkarte passt oder der Rand deines Notizbuches erreicht ist. Es kommt ihnen fast so vor, als wäre der Erste-Weltkriegs Auslöser nicht der Attentat auf Franz Ferdinand, sondern ein deutscher Satz, der zu lang für ein Telegramm war.

Aber begeben wir uns nicht zu weit in die Abgründe der Linguistik. Bleiben wir an der sonnenüberfluteten italienischen Oberfläche. Dort, wo ‚Ciao‘ sowohl ein Hallo als auch ein Auf Wiedersehen bedeutet, offensichtlich ein klares Zeichen dafür, dass die Italiener nie wirklich sicher sind, ob sie kommen oder gehen. Oder ihre Neigung, ‚Mama mia‘ in jede zweite Aussage einzubauen, weil wahrscheinlich jede Konversation irgendwie auf ihre Mutter zurückzuführen ist.

Und an welchem anderen Ort könnte man sich zur Ruhe setzen und all das verinnerlichen, wenn nicht auf einem gemütlichen und lauten italienischen Marktplatz. Dort sind die tanzenden Silben des Italienischen ebensowohl Melodie als auch Percussion. Sie schwirren durch die Luft wie ein Ballett von Tänzern, die Brotkrumen werfen, Pasta rollen und mit fließenden Gesten italienische Großmütter beschwören. Ein ‚Buongiorno!’ hier, ein leidenschaftlich vorgetragenes ‚Pasta al Pomodoro!’ da – man kann die Tomaten fast schmecken!

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Drehen wir dann allerdings den Kopf hin zum trüben Wetter in der deutschen Provinz, zum feldgrauen Niemandsland der Vokale und Konsonanten, dann erhaschen wir das mächtige Echo ihrer Sprache: das Gebell eines ‚Guten Morgen!‘ oder das abschreckende ‚Bratwurst!‘, als wäre es ein Schlachtruf, welcher einem in die Knochen fährt.

Doch in all dieser schelmischen Karikatur vergessen wir leicht das eine wichtige Detail – beide Sprachen haben ihren ganz eigenen Charme und ihre ganz besondere Anziehungskraft. Und sie machen Europa zu dem wundervollen kulturellen Patchwork, das es ist.

Wie auch immer es aussieht, am Ende des Tages muss man wirklich Italienisch mit der gleichen Begeisterung und Hingabe lernen, mit der man sich auch durch die strenge Regulierung des Deutschen kämpfen muss. Und sehen wir es mal so – obwohl wir Deutsch wie einen Sturzbach von komplizierten Wörtern und hartnäckigen Regeln erleben, ist es doch erfreulich, dass wir nicht Italienisch lernen müssen, mit all seinen Handgesten und dramatischen Pausen. Und umgekehrt.

Man muss sich dem Humor und der Ironie dieser Situation hingeben. Sowohl Italienisch als auch Deutsch sind eigenartig, schön und ebenso unglaublich kompliziert. So wie ein guter Chianti kann auch das Erlernen einer neuen Sprache ein Abenteuer sein, voller Entdeckungen und reich an Belohnungen.

Also, ob ihr jetzt eure Koffer packt für das Land des Gelatos oder euch eine Lederhose anzieht für den Schwarzwald – vergesst nicht, auf die Reise auch die jeweilige Sprache mitzunehmen. Denn, und jetzt müssen wir tief Luft holen: ‚Sprachenvielfalt ist das Gewürz des Lebens‘. Oder wie der Italiener sagen würde: ‚La varietà di lingue è il sale della vita‘. Und der Deutsche? Nun, er würde ein Nicken zustimmen und weitermachen. Wahrscheinlich ist er gerade zu beschäftigt mit seiner fünfzehnten Tasse Kaffee und versucht, das Wort ‚Rhabarbermarmeladendose‘ auszusprechen. Prost!

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