Liebe Leserinnen und Leser, willkommen im Jahr 2023 – dem Jahr, in dem wir endlich alle unsere guten Vorsätze brechen und uns wieder dem alltäglichen Wahnsinn hingeben können. Wer braucht schon Selbstverbesserung, wenn wir stattdessen mit dem neuesten Technik-Schnickschnack abgelenkt werden können? Ja, Sie haben richtig gehört – es ist wieder Zeit, die schillernde Fassade des Neujahrs zu durchschauen und die Realität des Alltags zu umarmen.
Die Straßen sind gefüllt mit den Überresten der feierlichen Neujahrsnacht – Konfetti, leere Champagnerflaschen und die traurigen Überbleibsel von Feuerwerkskörpern. Während die einen noch immer mit einem Kater kämpfen, haben die anderen schon mit der Aufgabe begonnen, ihre Neujahrsvorsätze zu vergessen. Schließlich soll man das Leben nicht zu ernst nehmen, oder?
Die Fitnessstudios sind überfüllt mit ehrgeizigen „Neujahrslösern“, die sich geschworen haben, ab sofort gesünder zu leben. Doch wie lange werden sie durchhalten, bis die Pizza und das Bier wieder verlockender werden? Die Tretmühle des selbstauferlegten Leidens dreht sich weiter, und die Fitnessstudios werden in wenigen Wochen wieder leer sein – bis zum nächsten Neujahr, versteht sich.
Und was ist mit den „neuen Jahr, neues Ich“ Selfie-Posts? Die Sozialen Medien sind überflutet mit Bildern von Menschen, die sich in ihren schicken Sportoutfits präsentieren, als ob sie bereits den Mount Everest erklommen hätten. Doch was sie nicht zeigen, sind die leeren Pizzakartons und die Flaschen auf dem Küchentisch, die beweisen, dass der gesunde Lebensstil nur von kurzer Dauer war.
Doch genug von den gescheiterten Vorsätzen – lassen Sie uns stattdessen über die „unglaublichen“ Angebote für Silvesterfeiern sprechen. Für nur den dreifachen Preis einer normalen Nacht können Sie in überfüllten Clubs und Bars feiern, in denen Sie von betrunkenen Fremden umzingelt und von überteuerten Getränken ausgenommen werden. Wäre es nicht viel romantischer, zu Hause einen Film anzuschauen und um Punkt Mitternacht einzuschlafen?
Doch das ist noch nicht alles – lassen Sie uns über die „magischen“ Neujahrsprophezeiungen sprechen. Ja, die Wahrsager und Horoskopautoren sind aus ihren versteckten Ecken hervorgekrochen, bereit, uns zu erzählen, was das Jahr 2023 für uns bereithält. Wer braucht schon wissenschaftliche Fakten, wenn man auch einfach den Sternen vertrauen kann? Vielleicht sollte ich mein ganzes Geld in Glückskekse investieren – schließlich ist die Wahrscheinlichkeit, dort die Wahrheit zu finden, genauso hoch.
Jetzt, da wir uns wieder der Realität hingeben, können wir auch über die „unglaublichen“ Neujahrsauflösungen der Politiker sprechen. Nach einem Jahr voller Lügen, Skandale und unerfüllter Versprechungen haben sie sich wieder versammelt, um uns zu erzählen, wie sehr sie sich zum Wohle des Volkes einsetzen werden. Und wir alle wissen, dass diese Versprechungen genauso nachhaltig sind wie ein Luftballon voller Nadeln.
Aber Moment mal – vergessen wir nicht das „unwiderstehliche“ Neujahrsessen, das von einigen als die ultimative Feierlichkeit dargestellt wird? Es ist die Zeit, in der Versuchungen in allen Formen und Größen auf uns warten – von unendlichen Platten mit deftigen Gerichten bis hin zu türmen von Nachspeisen, die nur darauf warten, unsere Taille zu umarmen und uns in unsere Jogginghosen zu treiben. Wer hat gesagt, dass Selbstbeherrschung etwas ist, das man im neuen Jahr erlernen sollte?
Also, meine lieben Leserinnen und Leser, lasst uns das Jahr 2023 mit offenen Armen und einer gehörigen Portion Sarkasmus begrüßen. Lassen Sie uns die Fassade des Neujahrsblues durchbrechen und die Realität mit Humor annehmen. Denn letztendlich ist das Leben viel zu kurz, um uns davon stressen zu lassen, ob wir unsere Vorsätze einhalten oder nicht. Es ist Zeit, das Jahr 2023 ohne Druck und mit einer guten Portion Selbstironie zu meistern.