In einer weit, weit entfernten Galaxie, jenseits der Sterne und seltsamerweise direkt neben einer unbekannten Aldi-Filiale, liegt der legendäre MediaMarkt. Würdest du diesen Ort von oben betrappen, fällt dir erstmal auf, wie viel es an Rot und Weiß erinnert. Du frage dich: „Ist das Coca-Cola-Land?“ Nein, mein Freund. Das ist das Paradies moderner Konsumkultur. Ah, sieh’ da, die Tore öffnen sich. Und mitten im Nichts wird ein riesiges Leuchtfeuer entzündet, das im ganzen Universum als SOS für technische Bedürfnisse fungiert.
Das Personal
Schreiten wir hinein und schon werden wir mit offenem Arm von einer Armee uniformierter, mit Namensschildern versehener Androiden begrüßt, die bereit sind, uns zu dienen. Oder ist „Verkaufen“ das richtige Wort? Man muss sie fragen: „Hey, Don Juan, der digitale Welten, was ist das heute? Upselling-Tag?“ Zugegeben, sie tun ihr Bestes und harren dort unter den grellen Neonröhren aus, um sich unser wohlverdientes Geld abzugreifen.
Und dann sind da noch die Kunden. Ach, die lieben Kunden. Wenn Bob Dylan mit seiner Harmonika in MediaMarkt gewandert wäre und sich diese Szene angesehen hätte, würde er wahrscheinlich eine neue Version seines Songs verfassen: „Wie viele Mäuse müssen einen Laptop anstarren, bevor sie ihn wirklich begreifen können?“.
Die Produkte
Es gibt Textmarker günstiger als einige HDMI-Kabel hier. Natürlich – zum roten Mond auf dem blauen Planeten – das muss der Audiophile-Invasion-Moment sein. Hey, Innovationsfreund, es ist 2022, wir leben auf dem Mars und jeder Stream läuft über Netflix. Was machst du mit einem HDMI-Kabel, das einem kleinen Gebrauchtwagen gleicht? Die Spitzenklasse-Technologien hier sind anscheinend mit Gold, Einhorntränen und dem vorgetäuschten Lächeln Jeff Bezos‘ gespickt. Wahrlich ein Wunder der modernen Welt!
Der Checkout und das Ende
Die ultimative Prüfung wartet am Ende auf dich: Die Kasse. Oh, die glorreichen, endlosen Schlangen zur Kasse, die sich winden wie ein Python, der gerade eine ganze Impala verschluckt hat. All deine Kühnheit und dein Überlebensinstinkt werden auf die Probe gestellt, während du den unerbittlichen Augen von Marschmallow-Mann-Zuckerfiguren und „Impuls-Käufen“ widerstehst. Das ist der Moment, in dem du in den Spiegel schaust und feststellst: „Ich bin der größte Verbraucher, der jemals gelebt hat“.
Und am Ende, wenn du die Türen erreichst und das natürliche Licht der Sonne deine roten Augen blendet, fühlst du dich wie ein Krieger, der gerade den größten Sieg seines Lebens errungen hat. Du hast den MediaMarkt überlebt, der inzwischen eher einer Episode aus „Game of Thrones“ ähnelt als einem eigentlich harmlosen Elektronikladen.
Fazit
So, das war’s. Die epische Odyssee des MediaMarkts, narrativ verpackt. Es ist existentiell und surrealistisch zugleich. Du kommst für einen Toaster hinein und gehst mit einem HD-Fernseher, einem Staubsauger, der mit künstlicher Intelligenz ausgestattet ist, und einer lebenslangen Erinnerung an diesen Albtraum voller Aluminium und Kunststoff wieder heraus.
Du kannst es hassen oder lieben, aber eines kannst du nicht abstreiten: MediaMarkt ist ein Erlebnis. Ein Ort, der absurder ist als das Labyrinth des Minotaurus mit dem Charme einer „Twilight“-Romanze. Ein Ort, dem man nicht entkommen kann … bis einem das Geld ausgeht.