Satire

Kauf Mich: Ein Überlebenshandbuch für den modernen Konsumzombie!

Willkommen im 21. Jahrhundert: „Kauf mich!“ wird zum neuen „Ich liebe dich!“

Die Welt dreht doch zu bollemäßig. Die Menschen haben die Sätze „Ich liebe dich“ und „Entschuldige mich“ durch ein leichtherzig soziales „Kauf mich!“ eingetauscht und wir sind hier, um keine Bäume, sondern pausenlose Applausmaschinen, zu umarmen und zu warten, bis – so verrückt es klingt – der Tag kommt, an dem Toilettenpapier, Ketchup-Flaschen und ja sogar Gebüsch vor deinem Haus anfangen wird, Schilder hochzuhalten, die schreien: „Kauf mich!“

Die dreidimensionale Welt, in der wir lebten, hat sich in eine dreidimensionale Kaufland-Einkaufstasche verwandelt und alles, aber ich meine wirklich alles, verabscheut es, unpersönlich zu sein. Der Fernseher vor dir, der Stuhl, auf dem du sitzt, die Großmutter des Asus-Laptops in deinem Keller – sie nörgeln alle ununterbrochen und flüstern dir ins Ohr: „Kauf Mich. Ich bin hier, um deinen Wünschen zu dienen.“

Die Betrüger-Schallplatte

Jetzt hör mir genau zu. Wir leben in einer purpurnen Zecke auf einer blauen Schallplatte, die von einem faulen Betrüger aufgelegt wurde, der uns westliche Free-Market-Freikäse-Theorien aufspielt. Das vorherrschende Narrativ ist, dass der beste Weg, um Liebe zu zeigen, ist, den Rothaarigen in der Ecke zu kaufen und sie zu einer Plastikgiraffe für dein egoistisches Vergnügen zu machen. Nein, sie hat keine Wahl. Du musst sie kaufen. Tu es einfach. Im Namen der Liebe. Denn Liebe bedeutet jetzt „Kauf mich!“

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Der strahlende Kauf-Fuchs

Denkt daran, wir haben den Fuchs gefüttert, wir haben ihn gemästet und gewartet, bis er strahlend wurde. Und der strahlende Fuchs, der aussieht wie dein Lieblings-Selfmade-Milliardär, steht nun auf dem Mount Everest der Wirtschaft und schreit: „Kauf mich!“ Aber halt! Was hat er in der Tasche? Du errätst es richtig – eine Rabattkarte!

Der strahlende Fuchs hat die Magie der Kauf- und Verkauf-Sprache so raffiniert eingesetzt, dass deine grauen Zellen jeden Morgen aufwachen und zu dir selbst sagen: „Kauf mich!“

Gott und die Heiligkeit dort draußen

Wer hätte das gedacht? Selbst die moralischen und metaphysischen Bereiche der Lebenswelt sind nicht vor dieser Überschwemmungswelle der „Kauf mich!“-Verrücktheit geschützt. Gott, Jahwe, Allah, Shiva oder wie auch immer du deinen imaginären Freund nennen willst, bietet jetzt himmlischen Wohnraum. Ein Ticket, bitte! Wie? Ah, ja, du nennst es „Spende“. Vielleicht hat Gott ja auch eine lausige Finanzberatung erhalten.

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Die Dreieck-Belohnung

Wie lange wird es dauern, bis wir erkennen, dass wir in ein Dreieck der Absurdität gezogen sind: der Dreieck-Belohnung. Du kaufst etwas. Es kauft dich. Du fühlst dich gut. Es fühlt sich gut. Glückwunsch! Du hast dir soeben das Recht erkauft, weiter von Dingen gekauft zu werden, während diese Dinge weiter von dir gekauft werden. Die Einzigen, die dabei lachen, sind der strahlende Fuchs und der faule Betrüger. Und Gott? Der guckt von oben zu und dreht vielleicht eine weitere Runde am Roulette-Rad des Schicksals.

Bevor der Nachbarshund in deine Einfahrt pinkelt und stolz eine „Kauf-mich!“-Fahne hisst, oder nichts mehr zum Abendessen gibt, bis du es kaufst, überlege dir gut, ob du wirklich in einer Welt leben willst, in der „Ich liebe dich“ durch „Kauf mich!“ ersetzt wurde. Vergiss die Liebe nicht. Vergiss Menschlichkeit nicht. Beginne stattdessen, mit dem Geldschein in deiner Tasche anders zu reden und sage ihm: „Nein, ich kaufe dich nicht. Du kaufst mich nicht. Wir sind doch beide mehr als nur eine Transaktion. Oder etwa nicht?“

Abschiedsworte

Vergiss nie; manche Dinge im Leben kann man einfach nicht kaufen. Der Rest? „Kauf mich!“ Und so dreht sich die Schallplatte weiter. Die Kulisse wechselt, der Sound bleibt gleich und wir tanzen alle weiter zu dieser verrückten, absurden Melodie, die von dem faulen Betrüger mit nie endender Begeisterung aufgelegt wird: „Kauf mich, Kauf mich, Kauf mich!““

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