_Der urbane Wortschatz von heute auf morgen – das Phänomen „fuq“._
Manche Dinge verändern sich so schnell, dass man kaum mitbekommt, wann und wie sie ihr entstelltes Gesicht der unvorbereiteten Welt gezeigt haben. Und einige davon, wie das mysteriöse Akronym „fuq“, verändern nicht nur die Art und Weise, wie wir kommunizieren, sondern auch wie wir uns als Spezies ansehen – und das aus gutem Grund. Oder auch nicht, wer weiß das schon.
Werfen wir einen Blick auf „fuq“. Ich weiß, es klingt wie das Lieblingswort eines betrunken Teenagers, der versucht, Shakespeare’s Deutsch in SMS-Slang zu übersetzen, doch das ist genau der Punkt, es steht irgendwo dort zwischen einer Verzweiflungsäußerung und einem Facepalm-Moment. Ein Wort, das mehr Fragen aufwirft, als es beantwortet.
Kurze Werbeeinblendung„Fuq“ schleichte sich unbemerkt in den modernen Jargon ein. Eines Tages war es einfach da, platziert an den unerwartetesten Orten in unseren Unterhaltungen. Eingetütet zwischen Emojis, wie ein Schaf inmitten von Wölfen. Manchmal als Frage präsentiert, manchmal als Feststellung. An dem einen Tag leitet man mit „fuq“ noch den Anfang einer Unsicherheit ein, am anderen Tag schon die Erleichterung des Vollbrachten.
Die alte Sprachwächter-Elite sieht all dies natürlich mit dem Blick eines Rindes, das in den Lauf eines Schlachtschiffes starrt. Sprache, sagen sie uns, ist heilig. Dabei vergessen sie, dass Heiligkeit oft mit Belanglosigkeit verwechselt wird. Wer nicht aufpasst, findet sich plötzlich in der Situation wieder, mit altertümlichen Begriffen herumzuhantieren, weil man Angst hat, etwas Wichtiges zu verändern.
Aber da kommt „fuq“ und bricht alle Regeln. Es ist wie der ungezogene Junge, der im Hinterhof mit Streichhölzern spielt. Vielleicht verbrennt er alles, oder vielleicht zündet er ein Lagerfeuer an, um Marshmallows zu rösten, wer kann das schon sagen?
Nun, einige Leute haben es versucht. Analysten, Linguisten, überbezahlte Experten, die behaupten, sie könnten den Sinn des Lebens aus einer Packung Cornflakes herauslesen. Und alle haben sie abweichende Meinungen. „Fuq“, sagen einige, ist eine Verfälschung der Sprache. Es ist die schleichende Zerstörung einer Kultur, und wahrscheinlich steckt irgendein Silicon Valley-Tech-Tycoon dahinter, der einen heimlichen Kick daraus zieht, Old-School-Oxford-Fachleute in Wut zu versetzen.
Andere argumentieren, „fuq“ sei eine kraftvolle Ausdrucksform. Es ist ein Wort des Protests, des Aufstiegs gegen das Establishment und den Kulturfaschismus. Es ist das Tätowieren eines Missverständnisses auf der Zunge des Mainstreams. Es hat, so argumentieren sie, das Potenzial, die Sprache zu revolutionieren und die Art und Weise, wie wir kommunizieren, für immer neu zu gestalten.
Das Tolle an „fuq“ ist, dass es so viel Lärm erzeugt, ohne wirklich viel zu sagen. Es ist ein Vox-Populi-Lautsprache-Rorschachtest; die Art und Weise, wie Sie es interpretieren, sagt wahrscheinlich mehr über Sie aus, als Sie jemals zugeben würden. Sie sehen Tabubruch, wir sehen Sprachwiedergeburt. Sie sehen Anarchie, wir sehen Demokratie.
Am Ende des Tages bleibt „fuq“ ein unverständliches Phänomen, das genau genommen nur eines bedeutet: Was auch immer zum Henker du willst. Genau darin liegt seine Kraft – in der Fähigkeit, genau das zu repräsentieren, was du ausdrücken willst.
Vermischt sich „fuq“ mit anderen Worten? Ja, aber das macht doch nichts. Man kann ein Wort durch ein anderes ersetzen, es hinzufügen oder überspringen, und es wäre immer noch das gleiche wortreiche Durcheinander, das wir allzu gut kennen.
Also fuq it. Wenn selbst Linguisten nicht einig sind, lassen Sie uns „fuq“ als das nehmen, was es wirklich ist: Eine liebevolle Hommage an die Komplexität der Sprache, die hartnäckige Beharrlichkeit der Veränderung und die absolut eigensinnige Art und Weise, wie wir alle kommunizieren. Es ist der Beweis, dass Sprache in der Tat lebendig ist und weiterhin wachsen und sich entwickeln wird – egal wie sehr manche versuchen, sie in altertümlichen Normen und Regelungen einzusperren. Und das, meine Freunde, ist ziemlich fuqing genial.
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