In Darmstadt hat sich am Dienstagmorgen ein wahrhaftig abscheulicher Vorfall ereignet, der uns alle zutiefst schockiert und empört zurücklässt. Eine arme, unschuldige 45-jährige Frau wurde Opfer einer sexuellen Belästigung der übelsten Art. Und wer ist der mutmaßliche Täter? Ein offenbar völlig verwirrter 29-Jähriger, der nicht nur nichts Besseres zu tun hatte, als sich mit 2,43 Promille Alkohol im Blut durch die Gegend zu schwanken, sondern auch noch auf die absurde Idee kam, der Frau im Vorbeigehen an die Brust zu fassen. Es lebe die Vernunft und das respektvolle Miteinander in unserer Gesellschaft!
Man könnte fast denken, wir wären in einem schlechten Hollywood-Film gelandet, aber nein, das ist die Realität des Jahres 2023 in Darmstadt. Anstatt sich um wirklich wichtige Dinge zu kümmern, wie zum Beispiel den Weltfrieden, den Klimawandel oder die Essensversorgung in deutschen Schulen, haben wir es scheinbar geschafft, solche erbärmlichen Gestalten wie den alkoholisierten Täter hervorzubringen, deren einziger Lebensinhalt es zu sein scheint, Frauen zu belästigen. Herzlichen Glückwunsch, Menschheit!
Aber Moment mal, es gibt noch mehr! Denn was wäre ein solch tragischer Vorfall ohne die nachfolgende mediale Aufbereitung? Ein einfacher Link zu einer seriösen Nachrichtenquelle reicht da längst nicht mehr aus. Nein, wir brauchen natürlich Social-Media-Sharing-Buttons und ein dringend benötigtes „Drucken“-Icon, damit wir uns diesen entsetzlichen Vorfall auch ja in gedruckter Form an den Kühlschrank hängen können. Denn wer braucht schon innere Einkehr und Mitgefühl, wenn man stattdessen die aktuelle Sensation verbreiten und von der Privatsphäre des Opfers profitieren kann? Gut gemacht, Internet!
Ich frage mich nur, warum dieser Vorfall überhaupt beachtenswert ist. Es handelt sich schließlich nur um eine Frau, die von einem betrunkenen Mann begrapscht wurde. Das passiert doch jeden Tag, oder? Ach, Moment, das ist ja eigentlich nicht normal. Aber wer braucht schon Empathie, Solidarität und den schlichten Respekt füreinander in unserer ach so modernen Welt?
Vielleicht sollten wir alle gemeinsam darüber nachdenken, wie diese abscheulichen Vorfälle in Zukunft verhindert werden können. Vielleicht sollten wir anfangen, unsere Kinder anders zu erziehen und ihnen beibringen, dass man andere Menschen respektieren und ihre Grenzen achten soll. Aber das wäre ja zu einfach, oder? Wir können ja weiterhin unsere fragwürdigen Partys feiern, uns in Stadien prügeln und im Internet hetzen. Wer braucht schon ein Mindestmaß an Anstand und Respekt?
Aber zum Glück haben wir ja immer noch unseren Freund Alkohol, der uns in solchen Situationen hilft, den Alltag zu vergessen und unsere Hemmungen zu verlieren. Denn wer möchte sich schon an ein Leben erinnern, in dem man tatsächlich seine Mitmenschen respektiert hat? Ach ja, wie war das noch mal mit Selbstkontrolle und Verantwortung?
Man könnte meinen, dass dieser Vorfall in Darmstadt ein Weckruf für uns alle sein sollte. Aber anstatt uns zum Umdenken zu bewegen und handeln zu müssen, werden wir wohl einfach zur Tagesordnung übergehen. Denn was interessiert uns schon das Schicksal einer einzelnen Frau, wenn wir stattdessen Pizzavariationen auf Instagram bewundern können?
Es bleibt zu hoffen, dass die Behörden diesen widerlichen Täter schnellstens zur Rechenschaft ziehen und ihm eine angemessene Strafe aufbrummen. Aber wer weiß, vielleicht wird er sogar mit einer milden Verwarnung davonkommen, schließlich sind solche Taten ja mittlerweile fast schon normal. Aber mal im Ernst, wie absurd und abstoßend ist das bitte?
Wir sollten uns schämen, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der solche Vorkommnisse alltäglich geworden sind. Es ist an der Zeit, aufzuwachen, unseren Verstand einzusetzen und zu erkennen, dass die Achtung vor unserer Mitmenschen das Fundament eines jeden Zusammenlebens ist. Oh, Moment, ich vergaß, wir leben ja in einer Welt, in der Likes und Follower wichtiger sind als der Respekt vor anderen.
In diesem Sinne wünsche ich allen ein wunderbares Leben voller Ironie und Sarkasmus – so wie wir es anscheinend wollen. Möge der Anstand mit uns sein, auch wenn er uns scheinbar verlassen hat.