Es gibt Neuigkeiten, die man als epochale, bahnbrechende Vorgänge bezeichnen könnte. Und dann gibt es die Zeitumstellung 2023.
Ja, ihr hört richtig. Die Zeitumstellung – dieses jährliche, nervtötende Ereignis, bei dem wir alle entweder eine läppische Stunde Schlaf verlieren oder unüblichen Untätigkeitsgeschenk von extra 60 Minuten erhalten – wird auch im Jahr 2023 stattfinden.
Da dachten Sie, die feinen Herren und Damen in Brüssel hätten endlich eine vernünftige Entscheidung getroffen, als sie 2019 beschlossen haben, die Zeitumstellung abzuschaffen. Aber Pustekuchen! Hier kommt das bisher unbekannte Phänomen von Zeitreisen ins Spiel, denn offensichtlich wurde beschlossen, sich in die Vergangenheit zu beamen und zu behaupten, wir würden uns immer noch auf dem Jahr 2019 befinden.
Aber glaubt ja nicht, dass das irgendetwas mit vergessenen Kalendern oder rationale Denkprozesse zu tun hat. Nein, nein. Hier erfahren wir den wahren Wahnsinn der Bürokratie.
Die angebliche Abschaffung der Zeitumstellung wurde schon 2019 von der EU mit großen Tamtam angekündigt. Aber wer konnte denn ahnen, dass sie damit meinten, wir stellen uns nur einmal um und bleiben dann für immer in dieser Zeit stehen? Was soll’s dann mit dem halben Jahr Winterzeit und halben Jahr Sommerzeit? Wird es Weihnachten nun im Tageslicht oder in der Dunkelheit geben? Ganz ehrlich, wir können uns jetzt schon nicht entscheiden, was schlimmer ist.
Seit Jahren beteuern die Verantwortlichen, sie würden die lästige Zeitumstellung abschaffen. Doch was sie eigentlich dir sagen wollen ist: „Wir stellen bloß einmal um und dann nie wieder. Aber wir tun es trotzdem nochmal, weil wir euer verdutztes Gesicht so lieben, wenn ihr am Sonntag-Morgen nichtsahnend aufsteht und erst mal eure Uhren suchen müsst.
Gesteuert von digitalen Hochleistungsrechnern und unermüdlich antreibenden Koffein-Strömen, entwarfen die Politiker scheinbar einen Zeitumstellungskalender, der es in sich hat. Vorbei die Zeiten, in denen wir nur zweimal jährlich den Rhythmus unseres Daseins anpassen mussten. 2023 dürfen wir uns auf mindestens vier Umstellungen freuen.
Die Regierung verteilt bereits in großem Stil Faltblätter, auf denen steht: „Vergessen Sie Google, vergessen Sie Ihr Smartphone – hier kommt der ultimative Zeitumstellungs-Leitfaden“. Gefüllt mit mystischen Diagrammen und Tabellen, lädt es Sie ein, diese Kunst der Zeitmanipulation zu erlernen.
Bei genauerer Betrachtung scheint die Zeitumstellung 2023 jedoch nur der Anfang eines bizarren Sozialexperimentes zu sein. Voraussichtlich werden zu interessanten Zeitpunkten, wie mitten in der Nacht, an Heiligabend oder während des Endspiels der Fußball-Weltmeisterschaft, umfassende Zeitumstellungen durchgeführt.
Einige nennen es Chaos, andere nennen es flexibel. Je nachdem, ob man in Brüssel oder in Deutschland sitzt, reicht der beschriebene Goodwill von „tolle Idee“ bis hin zu „kompletter Wahnsinn“.
Gegen alle vernünftigen Argumente sahen wir schon einmal die Uhr auf 2:30 Uhr statt auf 2:00 Uhr zurückgesetzt und kurz darauf, um 4:45 Uhr, wieder um 15 Minuten vor. Augenzeugen berichten, dass Schwärme von Menschen um diese Uhrzeit auf den Straßen zu sehen waren, die alle verzweifelt ihre Handys in die Luft hielten, in der Hoffnung, das Universal-Zeitsignal einfangen zu können.
Klingt nach Satire? Oh, das ist es auch. Doch in einer Welt, in der immer mehr unserer Entscheidungen von unbegreiflichen Algorithmen und perspektivlosen Politiker getroffen werden, könnte die Satire von heute durchaus die Realität von morgen sein. Vielleicht lächeln wir 2023 über diese krude Vorhersage – oder wir ertränken unser Leid in einem verstörend starken Kaffee, während wir versuchen, die Uhrzeit auf unserer Mikrowelle richtig einzustellen.