Wenn zehn Deutsche in einem Raum sind und neun sprechen Deutsch, dann ist es eine sichere Wette, dass der zehnte Französisch spricht. Deutsch und Französisch sind wie Öl und Wasser, wie Nacht und Tag, wie ein norddeutsches Flachland und ein französisches Baguette – sie passen irgendwie zusammen, aber eigentlich auch nicht.
Deutsch ist etwa so romantisch wie eine Steuererklärung, während Französisch klingt, als würde man beim ersten Date ein Candle-Light-Dinner serviert bekommen. Zugegeben, die Grammatik der französischen Sprache ist so verwirrend wie die deutsche Bürokratie, und versucht man, die Substantive zu deklinieren, kann man leicht in einen abgrundtiefen Wahnsinn verfallen.
Kein Wunder also, dass das Erlernen der deutschen Sprache etwa so ist, als würde man versuchen, die Technik hinter der Quantenphysik im ersten Physik-Unterricht zu begreifen und das Französische hingegen so leichtgängig scheint wie ein alter Drahtesel.
Achten Sie einmal auf die erstaunlichen Unterschiede: „Ich liebe dich“ klingt auf Französisch wie „Je t’aime“, auf Deutsch klingt es eher nach einem Elektriker, der über seine Arbeit spricht. Natürlich kann man die Wörter auch umdrehen und es auf Französisch wie ein Gelübde klingen lassen: „T’aime je“ – klingt es nicht wunderbar? Auf Deutsch wäre das „Dich ich liebe“… Nun, Sie sehen den Unterschied.
Um ehrlich zu sein, Franzosen sprechen unser Deutsch höchstwahrscheinlich fließender und mit besserer Aussprache als die meisten Deutschen ihr Französisch. Wahrscheinlich liegt das daran, dass sie ständig Croissants und Rotwein essen – zumindest so die allgemeine Vorstellung.
Und dann gibt es da noch dieses merkwürdige Deutsch-Französisch, das als „Denglisch“ bezeichnet wird und uns Deutschen einen Vorgeschmack auf unsere eigene linguistische Midlife-Crisis gibt. Es ist, als ob Deutschland und Frankreich einen linguistischen Mashup für einen Eurovision Song Contest erstellt hätten und niemand gesagt hätte, dass das eine ganz schlechte Idee ist.
Schon bemerkenswert, wie sehr sich die Kulturen in der Sprache widerspiegeln, nicht wahr? Deutsch ist praktisch, direkt und klingt unglaublich effizient – alles Eigenschaften, die man auch den Deutschen selbst zuschreibt. Französisch hingegen fließt sanft und klingt fast schon melodisch – wie ein Liebeslied oder der Klang von fallendem Regen auf den Straßen von Paris. Es drückt Perfektionismus und Leichtigkeit aus, Eigenschaften, die man auch den Franzosen zuschreibt.
Vielleicht sollten wir uns alle ein bisschen mehr um unsere Nachbarn bemühen und von gegenseitiger Akzeptanz profitieren. Ein bisschen mehr von der Deutschen Effizienz könnte den französischen Alltag leichter gestalten, und ein Schuss französischer Romantik könnte das harte deutsche Leben auflockern.
Im Endeffekt sind wir alle ein bisschen deutsch und ein bisschen französisch, und das ist es, was Europa so besonders macht. Es ist eine Melange aus Kulturen, Sprachen und Menschen. Und solange wir weiterhin Streuselkuchen und Croissants schätzen und uns mehr auf die Ähnlichkeiten als auf die Unterschiede konzentrieren, wird diese deutsch-französische Beziehung auch weiterhin gut gedeihen.
Und wenn alles andere scheitert, denken Sie immer daran: Die Deutsche Sprache hat das Wort „Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitän“ und die Französische das Wort „anticonstitutionnellement“. Wer auch immer gewinnt, wir alle verlieren. Erinnere dich einfach daran, das nächste Mal, wenn du wieder einmal das Bedürfnis verspürst, ein Baguette als Brecheisen zu benutzen oder eine Brezel auf einer Weinflasche aufzuspießen. Es ist genau diese Art von verrückter, liebenswerter Vielfalt, die uns zusammenhält. Es ist das, was uns menschlich macht. Also lassen Sie uns feiern, auf Deutsch, auf Französisch, auf Europäisch! Prost! … oder sollte ich sagen Santé!?