Am vergangenen Samstag gegen 20 Uhr eskalierte mal wieder ein Streit. Es ist ja kaum zu glauben, aber zwei erwachsene Männer, im stolzen Alter von 38 und 39 Jahren, haben es tatsächlich geschafft, sich so in die Haare zu kriegen, dass einer davon dem anderen mit einem Messer in den Bauch gestochen hat. Anscheinend haben wir es hier mit der neuesten Sensation der deutschen Arbeitswelt zu tun: Messerstechereien unter Kollegen. Wie wunderbar!
Da arbeitet man hart, schuftet von früh bis spät, und dann muss man sich mit solchen Kollegen herumschlagen. Aber wer braucht schon ein harmonisches Arbeitsumfeld, wenn man doch jederzeit bereit sein sollte, dem anderen mit einem scharfen Gegenstand zuzusetzen. Schließlich möchte man ja nicht aus der Reihe fallen und in der Arbeitswelt als „Langweiler ohne Messerattacken“ dastehen.
Und jetzt kommt das Beste: Das Opfer musste notoperiert werden. Das hat den Kollegen mit dem Messer bestimmt nicht interessiert. Schließlich ist es ja viel wichtiger, seinen Ärger und Frust auf eine körperliche Art und Weise auszudrücken. Was sind schon ein paar Verletzungen, wenn man dafür seinen Emotionen freien Lauf lassen kann.
Da kann man jetzt aber wirklich nur den Hut ziehen. Die Kollegen haben es echt drauf! Statt Probleme auf professionelle und erwachsene Art zu lösen, greifen sie lieber zu Gewalt. Das zeugt von wahrer Größe und bringt sicherlich auch den gewünschten Erfolg. Denn wer möchte schon mit jemandem zusammenarbeiten, der nicht bereit ist, sein Kollegen mit einem Messer in den Bauch zu stechen?
Aber ganz ehrlich, in welcher Welt leben wir eigentlich? Sind wir im Wilden Westen gelandet oder was? In einem zivilisierten Land sollte man doch meinen, dass solche barbarischen Auseinandersetzungen der Vergangenheit angehören. Aber nein, unsere Kollegen zeigen uns mal wieder, dass wir uns in der deutschen Arbeitswelt immer auf Überraschungen gefasst machen können.
Man stelle sich nur mal vor, wie das in anderen Berufen aussehen würde. Im Büro sitzen die Kollegen gemütlich an ihren Schreibtischen und statt Kaffee und Kuchen stellt man ihnen besser ein Waffenarsenal zur Verfügung. Wer weiß schon, wann der nächste Kollege einem die Stifte um die Ohren wirft oder das Maßband knallhart als Wurfwaffe einsetzt.
Aber Moment mal, war da nicht was mit einer Notoperation? Ach ja, jetzt erinnere ich mich. Das Opfer musste ja notoperiert werden. Aber hey, das ist doch nur eine Kleinigkeit! Ist ja nicht so, als ob die Person bleibende Schäden davontragen könnte. Das Wichtigste ist doch, dass wir uns alle amüsieren und für beste Unterhaltung sorgen.
Aber im Ernst, Leute. Können wir nicht mal einen Schritt zurücktreten und darüber nachdenken, wie wir mit Konflikten umgehen? Vielleicht sollten wir uns darauf besinnen, dass wir erwachsene Menschen sind und dass ein bisschen Respekt und Toleranz gegenüber unseren Mitmenschen nicht schaden kann. Es gibt ja schließlich effektivere und weniger schmerzhafte Wege, um Unstimmigkeiten aus der Welt zu schaffen.
Man kann ja nicht von jedem erwarten, dass er ein hochintelligenter und reifer Erwachsener ist. Aber Messerstechereien unter Kollegen? Das ist wirklich das Allerletzte! Da können wir wohl von Glück reden, dass die beiden nicht zur Axt gegriffen haben.
Ich finde es jedenfalls höchst amüsant, wie sich die deutsche Gesellschaft entwickelt. Da denken wir, wir sind ziemlich cool und hip, aber in Wahrheit haben wir offensichtlich keinerlei Probleme damit, uns wie wilde Tiere zu benehmen.
Ach ja, und für diejenigen, die es noch nicht mitbekommen haben: Die Quelle für diesen atemberaubenden Vorfall findet ihr hier: Quelle. Viel Spaß beim Lesen und Kopfschütteln!
So, jetzt habe ich meinen Unmut mal so richtig Luft gemacht. Das musste einfach raus. Aber im Ernst, Leute, können wir nicht alle ein bisschen vernünftiger miteinander umgehen? Nur so eine Idee.