Nach fast drei Jahrzehnten des Bagel-Genusses in der Maxvorstadt schließt das traditionsreiche Café „Fresh Bagels & Muffins“. Der Inhaber Francesco Dreyfus, der das Lokal 1996 eröffnet hat, wird Ende Dezember seine Pforten schließen müssen. Grund dafür ist der Verkauf des Gebäudes an eine Immobilienfirma, die kein Interesse an einer Fortführung seines Mietverhältnisses hat, wie merkur.de berichtete. Dreyfus hatte gehofft, den Betrieb bis zu seinem 75. Geburtstag weiterzuführen, doch die Realität sieht anders aus. „Es ist eine Existenz, die kaputtgeht“, so der 72-Jährige, der nun gezwungen ist, einen neuen Job zu suchen, da seine Rente nicht ausreicht.
Das Café war nicht nur ein Ort für frische Bagels nach New Yorker Vorbild; es war ein kultureller Treffpunkt. Wöchentliche Tatort-Abende und Live-Musikveranstaltungen zogen zahlreiche Gäste an. Dreyfus und sein Partner Karl Gonzales boten ein familiäres Ambiente, in dem viele Stammkunden ein zweites Zuhause fanden, berichtet sueddeutsche.de. Die Schließung des Cafés schmerzt nicht nur die beiden Inhaber, sondern auch die langjährigen Gäste, die diesen gemütlichen Ort vermissen werden.
Probleme bei der Standortsuche
Die Sicht auf einen möglichen Neuanfang ist für Dreyfus düster. Angesichts seines Alters und der finanziellen Belastungen durch steigende Mieten können sich keine geeigneten neuen Räumlichkeiten finden lassen. Dreyfus, der bis zuletzt bis zu 600 Bagels pro Woche selbst gebacken hat, hatte im Sinne einer Notlösung sogar an eine Backstube ohne Café gedacht, doch auch hierfür fand sich keine bezahlbare Option. „Wenn ich 45 wäre, wäre das kein Thema. Aber mit 72 gibt dir keine Bank mehr Geld“, beklagt er sich über die Schwierigkeiten, die er in der aktuellen finanziellen und wirtschaftlichen Lage hat. Die letzte Gelegenheit, sich von treuen Kunden zu verabschieden, fand bereits mit der letzten „Open Stage“ statt, bevor das Café am Sonntag endgültig schloss.
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