In den vergangenen Monaten hat das Vielfliegerprogramm der Lufthansa, Miles & More, mit großen Herausforderungen zu kämpfen. Die Frage, die viele Reisende beschäftigt, ist: Lohnt sich das Vielfliegerprogramm überhaupt noch? Es gibt einen klaren Trend in der negativen Entwicklung, die sowohl die Verfügbarkeit von Prämienflügen als auch die Attraktivität der angesammelten Meilen betrifft. Dies wirft die juristischen Fragen auf, ob das Programm nur etwas für eine ausgewählte Gruppe oder für die breite Masse von Reisenden bleibt.
Das Sammeln von Miles & More Meilen geschieht meist mit dem Ziel, diese in future zu nutzen, idealerweise für exklusive Flüge in der Business oder First Class. Diese Art der Einlösung gilt als besonders lukrativ und kann den Reisenden unvergessliche Erlebnisse bieten. Doch die Realität sieht oft anders aus: Zu oft stehen den Vielfliegern keine geeigneten Plätze zur Verfügung, insbesondere auf beliebten Strecken und während stark nachgefragter Reisezeiten. Bereits zahlreiche Reisende verbreiten die frustrierende Nachricht, dass sie eifrig Meilen angesammelt haben, diese jedoch oft nicht nutzen können.
Verfügbarkeitsprobleme auf beliebten Strecken
Positiv hervorzuheben ist, dass es für Ziele wie Toronto oder New York nach wie vor brauchbare Einlösungsmöglichkeiten gibt. Die Tücken kommen ins Spiel, wenn Man sich für weit entfernte Ziele wie Bangkok, Singapur oder Los Angeles interessiert. Hier wird das Ganze schnell zur Suche nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen, selbst wenn Reisende ihre Pläne flexibel gestalten können. Tragisch ist, dass die Buchungsmethoden wie kurzfristige Stornierung oder extrem frische Buchungen in der Realität oft nicht funktionieren.
Die Schwierigkeiten werden besonders akut, wenn man die Prämienflüge in der Economy Class betrachtet, wo die Gegenwerte sich kaum von gängigen Treueprogrammen unterscheiden. Einmalkäufer, die nicht regelmäßig reisen, haben es schwer, ihre Aufgestauten Meilen abzubauen, was zu einer wachsenden Frustration führt. Vor allem wird erwartet, dass diese ‚Wenigflieger‘ dem Programm den Rücken kehren. Dabei enttäuscht auch das Angebot an Meilenschnäppchen, das in den letzten Jahren zunehmend zurückgefahren wurde. Viele Reisende sind der Meinung, dass die Programme ohne irgendeine Art von Verbesserung nicht länger attraktiv bleiben können.
Wer profitiert wirklich?
Die Situation gestaltet sich vor allem für Vielflieger, die bereits einen Status bei Lufthansa haben, etwas besser. Mit dem Senator Status haben diese Reisenden die Möglichkeit, an einer Warteliste für beliebte Strecken teilzunehmen, was ihnen den Zugang zu Prämienflügen erleichtert. Auch Rabatte für Mitreisende machen diese Option lukrativer. Jedoch sind auch diese Vielflieger nicht vor den nachteiligen Konditionen gefeit, die die Verfügbarkeit und die hohen Zuschläge betreffen. Materialisierte Traumziele wie First-Class-Flüge mit der Swiss stehen oft in Konkurrenz zu den häufig frustrierenden Bedingungen.
Die Frage bleibt: Wie lange wird dieses Programm für die interessierten Reisenden attraktiv sein? Der Gedanke, dass das Sammeln von Meilen an Faszination verlieren könnte, ist bedenklich. Wenn infolge der Abwanderung von Wenigfliegern die Attraktivität des Programms abnimmt, können langfristig auch die Gewinne der Lufthansa unter Druck geraten. Ein sofortiges Handeln wäre sinnvoll, um den Mitgliedern das Gefühl zu geben, hochwertige Prämien nutzen zu können.
Die Notwendigkeit eines Wandels
Die Herausforderungen, vor denen das Miles & More Programm steht, lassen sich nicht ignorieren. Um zukünftige Generationen von Reisenden zu gewinnen und bestehenden Mitgliedern Anreize zu bieten, wieder mehr zu reisen, könnte Überlegungen angestellt werden, das System flexibler zu gestalten. Nationale Airlines wie Virgin Atlantic zeigen, dass eine Award-Garantie hohe Ansprüche generieren kann. Auch die Überlegung zu einem flexiblen Meilenpreissystem, ähnlich dem von Flying Blue, könnte in Betracht gezogen werden.
Ein schnelles Handeln seitens der Lufthansa könnte dazu beitragen, die Probleme der Verfügbarkeit zu beheben und gleichzeitig das Vertrauen der Mitglieder zurückzugewinnen. Nur wenn es gelingt, die gebrochenen Versprechungen zu reparieren, bleibt die Hoffnung, dass Miles & More dem einst hohen Anspruch an die Reisenden wieder gerecht wird. Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, ob dieses Vielfliegerprogramm den Schwung zurückgewinnen und attraktiv bleiben kann.
– NAG