Auf längeren Autofahrten sind regelmäßige Pausen entscheidend für die Sicherheit und das Wohlbefinden der Fahrer. Ein geteilter Test des ADAC hat jedoch ergeben, dass die Rastanlagen entlang der deutschen Autobahnen in puncto Gastfreundschaft und Hygiene oft hinter den Erwartungen zurückbleiben. Von 40 getesteten Raststätten erhielten lediglich acht das Gesamturteil „gut“.
Die Bewertung basierte auf verschiedenen Kriterien wie Preisen, Infrastruktur, Außenanlagen, Gastronomie und der Sauberkeit der Sanitäranlagen. Diese Anlagen wurden in einem Testzeitraum von Mai bis Juli 2024 insgesamt viermal besucht. Das Ergebnis zeigt, dass keine der Raststätten ein „sehr gut“ erzielen konnte; stattdessen hielten nur 8 die Note „gut“ und 6 Schnitte als „mangelhaft“ ab.
Die Besten des Tests
Die Raststätte Fürholzen West an der A 9 wurde zum Testsieger gekürt. Besonders gelobt wurden das gepflegte Ambiente und die familienfreundliche Atmosphäre. Der ADAC hob hervor, dass die Sanitäranlagen sauber und die Preise für die Speisen im Vergleich zu anderen Einrichtungen günstig waren.
Diese Raststätten erhielten ebenfalls das Urteil „gut“:
- Das Demminer Land (A 20)
- Sindelfinger Wald Süd (A 8)
- Steigerwald Süd (A 3)
- Kraichgau Süd (A 6)
- Samerberg Süd (A 8)
- Brohltal West (A 61)
- Plötzetal West (A 14)
Im Gegensatz dazu gibt es mehrere Anlagen, die aufgrund erheblicher Mängel als Schlusslichter klassifiziert wurden. Besonders negativ fielen die Raststätten Fuchsberg Süd (A 20), Münsterland West (A 1) und Eisenach Nord (A 4) auf, die in mindestens drei der fünf Testkategorien „mangelhaft“ oder „sehr mangelhaft“ abgeschnitten haben.
Diese Raststätten wurden mit „mangelhaft“ bewertet:
- Buckautal Süd (A 2)
- Frechen Süd (A 4)
- Donautal West (A 3)
- Eisenach Nord (A 4)
- Münsterland West (A 1)
- Fuchsberg Süd (A 20)
Preise und Angebote
Der Test hat auch die Preisgestaltung der Tankstellenshops in den Fokus gerückt. Es zeigte sich, dass 75 Prozent der untersuchten Geschäfte mit „teuer“ oder „sehr teuer“ bewertet wurden. Hingegen bewerteten zwei Drittel der Rastanlagen ihre Gastronomie als „günstig“ oder „sehr günstig“.
Ein Beispiel für die Preisdifferenzen: Ein Kinder-Menü variierte zwischen 3,99 und 6,99 Euro, während das beliebte Schnitzel mit Pommes Preise von 10,99 bis 19,99 Euro aufwies. Der Durchschnittspreis für ein Schnitzel lag bei 14,72 Euro, was einen Anstieg zum Vorjahr darstellt, als die Preise bei durchschnittlich 13,80 Euro lagen.
Die Sanitäranlagen schnitten vergleichsweise gut ab: 36 von 40 wurden mit „gut“ oder „sehr gut“ bewertet, obwohl 90 Prozent über automatische Sitzreinigungen verfügten. Allerdings waren 17 Prozent dieser Systeme während des Tests nicht vollständig funktional.
Die Tester bemängelten auch die allgemeine Sauberkeit der Kabinen, die in einem Viertel der Fälle nicht den Erwartungen entsprach. Die gebotene Sauberkeit wurde nicht immer als ausreichend angesehen, insbesondere in Bezug auf die Kosten, die Nutzer für die Reinigung erwarten.
Ein weiterer Kritikpunkt des Tests ist die Barrierefreiheit: An 19 von 40 Raststätten lagen die Parkplätze für Menschen mit Behinderungen mehr als 30 Meter vom Eingang entfernt. Zwar wurde eine barrierefreie Toilette bei allen Anlagen gefunden, jedoch waren diese oft mit Babywickelräumen kombiniert, was nicht ideal ist.
Zudem zeigte der Test, dass 40 Prozent der Raststätten nur über Ladesäulen mit einer Leistung bis 150 kW verfügten, wobei drei Raststätten ganz ohne elektrische Ladeinfrastruktur auskamen. Im Hinblick auf die steigende Zahl von Elektrofahrzeugen ist dies ein nicht zu unterschätzendes Manko.
Insgesamt liefert der ADAC-Test ein Bild, das sowohl Lob als auch deutliche Kritik an den Raststätten entlang der Autobahnen zeigt. Die Ergebnisse legen nahe, dass sowohl Betreiber als auch Investoren gefordert sind, die Qualität und den Service an diesen wichtigen Ruhepunkten für Reisende zu verbessern, um eine zufriedenstellende Reisepause zu gewährleisten. Weitere Informationen zu diesem Thema können bei www.blick.de nachgelesen werden.