Die Vorfreude auf das Oktoberfest ist groß, und viele fragen sich, wie sie ein Stück dieser Festkultur auch nach Hause bringen können. Die Antwort liegt in einem köstlichen Gericht: dem Steckerlfisch. Während der aus dem Allgäu stammende Fischer Rudi Kawan an einem schönen Sommertag in seinem Garten im Unterallgäu diesen besonderen Fisch zubereitet, wird schnell klar, dass es nicht viel Aufwand braucht, um den Geschmack des Oktoberfests auf den eigenen Grill zu holen.
Für den Steckerlfisch benötigt man lediglich einen passenden Fisch, wie Forelle oder Makrele, sowie einen stabilen Stock und etwas Würze. Rudi, der gemeinsam mit einem Freund auf Festen in der Region für leibliche Köstlichkeiten sorgt, hat sein Handwerk gut im Griff. Ein selbstgebauter Grill, der bis zu 120 Fische gleichzeitig zubereiten kann, zeugt von seiner Leidenschaft. Wer nicht den Platz für so einen großen Grill hat, dem sei gesagt: Auch im Kleinen lässt sich der Steckerlfisch perfekt zubereiten.
Die Kunst des Aufspießens
Bevor es an das Grillen geht, steht die größte Herausforderung an: das richtige Aufspießen des Fisches. Der Stock sollte etwa einen Zentimeter dick und 90 Zentimeter lang sein. Damit er beim Grillen nicht verbrennt, empfiehlt es sich, ihn vorher in Wasser zu legen. Eine geübte Hand zeigt sich, wenn Rudi den Fisch auf den Stock steckt. Er führt den Stock durch das Maul des Fisches und sticht vorsichtig in seine Seite. Diese Technik sorgt dafür, dass der Fisch fest sitzt und beim Grillen nicht abfällt.
Nachdem die Vorbereitungen abgeschlossen sind, kann der Grill genutzten werden. Rudi platziert den aufgespießten Fisch über die Glut – optimalerweise in einem Winkel von 30 bis 45 Grad. Für eine gleichmäßige Garung kann auch eine spezielle Halterung verwendet werden. Hier ist ein quadratischer Stock von Vorteil, der sich ohne große Mühe wenden lässt.
Zubereitung und der perfekte Genuss
Während der Fisch über der Glut brutzelt, ist ein regelmäßiges Drehen wichtig, damit er gleichmäßig gart. Nach etwa 15 bis 20 Minuten ist er dann gar. Ein klares Zeichen dafür, dass der Fisch bereit zum Verzehr ist, sind seine Augen, die ein leuchtendes Weiß annehmen. Rudi betont, dass die Haut durchaus einen Hauch Farbe annehmen kann, was jedoch kein Anlass zur Sorge ist, da sie nicht ohne weiteres mitgegessen wird.
Im letzten Schritt muss der fertige Fisch nur noch vorsichtig vom Stock gedreht werden, wobei Ofenhandschuhe ratsam sind. Liegt er schließlich auf dem Teller, kann man den Kopf abtrennen und die Gräten entfernen, um voll und ganz in diesen Genuss einzutauchen. Traditionell wird der Steckerlfisch mit etwas Zitrone und frischem Weißbrot serviert – ein schmackhaftes Abschluss für die Grillkunst, die Rudi Kawan vorführt.
Wer sich selbst an diesem Festessen versuchen möchte, kann die Tipps von Rudi ganz einfach umsetzen und damit ein Stück Oktoberfest nach Hause holen. Ob alleine oder mit Freunden, der Steckerlfisch bringt nicht nur den Geschmack, sondern auch eine gesellige Atmosphäre auf den Grill.