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Kurabgabe in Rostock: Einnahmen und die Auswirkungen auf die Region

Die Stadt Rostock hat seit der Einführung der neuen Kurabgabe im September 2023 insgesamt 4,5 Millionen Euro eingenommen, die zur Finanzierung öffentlicher Dienstleistungen und zur Förderung eines nachhaltigen Tourismus verwendet werden, was die Bedeutung der Maßnahme für die lokale Wirtschaft und Infrastruktur unterstreicht.

Die Einführung der neuen Kurabgabenverordnung in Rostock hat seit ihrem Inkrafttreten im September 2023 für rege Diskussionen in der Tourismusbranche gesorgt. Die Maßnahme, die nicht nur Übernachtungsgäste, sondern auch Tagesbesucher zur Kasse bittet, hat dem städtischen Haushalt seit dem Start beachtliche Einnahmen beschert. Insbesondere in den beliebten Tourismusgebieten konnte die Stadt erhebliche Summen verzeichnen.

Insgesamt hat die Kurabgabe zwischen September 2023 und Ende Juli 2024 stolze 4,5 Millionen Euro in die Stadtkasse gespült. Finanzsenator Chris von Wrycz Rekowski (SPD) gab auf eine Anfrage von Andreas Szabó (FDP) bekannt, dass die Gesamteinnahmen, inklusive der Gelder für die kostenfreie Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs, sogar nahezu 7,5 Millionen Euro betragen. Diese Summe sowie die dazugehörige hohe Zahl von Gästen in Rostock machen die Kurabgabe zu einem finanziellen Hauptpfeiler für die Stadt.

Die Verteilung der Einnahmen

Besonders in Warnemünde, einem der beliebtesten Urlaubsziele in der Region, lässt sich der Einfluss der Kurabgabe sehr deutlich ablesen. Hier wurde fast die Hälfte der gesamten Einnahmen erzielt — rund 2,014 Millionen Euro. Im Seebad Markgrafenheide kamen etwa 817.000 Euro zusammen, während in Diedrichshagen 332.000 Euro und in Hohe Düne rund 10.800 Euro eingenommen wurden. Die Einführung der Abgabe im restlichen Stadtgebiet hat die Gesamteinnahmen erneut angekurbelt, was eine Mehreinnahme von etwa einer Million Euro zur Folge hatte.

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Für Übernachtungsgäste in Rostock beträgt die Kurtaxe 3,70 Euro pro Tag, während Tagesgäste ab 15 Jahren mit 2,25 Euro zur Kasse gebeten werden. Kinder bis 15 Jahre zahlen lediglich 1,45 Euro. Diese Staffelung zeigt, dass die Stadt versucht, den Aufenthalt sowohl für Einheimische als auch für Touristen attraktiv zu gestalten.

Einsatz der Mittel für öffentliche Projekte

Die Einnahmen aus der Kurabgabe kommen vielen Projekten und Initiativen zugute. So wird ein erheblicher Teil der Gelder für den Erhalt der Strände, die Pflege der Wanderwege und die Bereitstellung öffentlicher Toiletten genutzt. Auch die Sicherheit der Gäste ist ein zentraler Punkt, da die Mittel unter anderem für Rettungsdienste und Strandwachen bereitgestellt werden. Der Finanzsenator betont, dass diese Maßnahmen dazu beitragen, das touristische Angebot vor Ort aufrechtzuerhalten und zu verbessern.

Neben diesen wichtigen Aspekten fließen die Gelder auch in die Förderung eines modernen und nachhaltigen Tourismus. Digitalisierungsprojekte, wie die Verbesserung der GästeCard, sind ebenso Teil der Planung wie Aktionen, die es Einheimischen ermöglichen, zu ermäßigten Preisen in Rostock zu urlauben. Ein Beispiel hierfür ist die Veranstaltung „Ankern im Heimathafen“, die bereits in diesem Jahr erfolgreich umgesetzt wurde und fortgesetzt werden soll.

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Mit der Kurabgabe werden zudem kostenfreie Stadtrundgänge in Rostock und Warnemünde für Einheimische angeboten. Dies zeigt, dass die Stadt auch den lokalen Bürgern etwas zurückgeben möchte und die Einnahmen sinnvoll reinvestiert.

Positive Auswirkungen und zukunftsträchtige Entwicklungen

Die Kurabgabe in Rostock stellt nicht nur eine Einnahmequelle dar, sondern trägt auch zur Erhaltung der touristischen Infrastruktur bei. Es wird deutlich, dass die Stadt viel Wert auf eine nachhaltige Entwicklung legt. Die geplanten Projekte und Nutzung der Einnahmen zeigen einen klaren Fokus auf die Schaffung eines modernen touristischen Umfelds, das sowohl den Bedürfnissen der Gäste als auch den der Einheimischen gerecht wird.

Hintergrund der Kurabgabenverordnung

Die Einführung der Kurabgabenverordnung in Rostock reflektiert einen breiteren Trend in vielen deutschen Touristenorten, wo Kommunen zunehmend auf zusätzliche Einnahmequellen angewiesen sind, um Infrastruktur und Dienstleistungen zu finanzieren. Insbesondere Küstenregionen sehen sich hohen Anforderungen gegenüber, um die Bedürfnisse sowohl der Besucher als auch der ansässigen Bevölkerung zu erfüllen. Diese Art von Abgaben wird nicht nur in Rostock, sondern auch in Städten wie Timmendorfer Strand oder Usedom erhoben, wo ähnliche Gebühren zur Finanzierung von lokalen Dienstleistungen verwendet werden.

Die Entscheidung, die Kurtaxe auch auf Tagesgäste auszuweiten, wurde als Reaktion auf die steigende Zahl von Touristen getroffen, die zwar nicht übernachten, aber dennoch die Infrastruktur und Angebote der Stadt in Anspruch nehmen. Dies zeigt, dass die Stadtverwaltung bestrebt ist, die Finanzierung von touristischen Einrichtungen ausgewogen zu gestalten, indem alle Besucher entsprechend ihrer Nutzung zur Kasse gebeten werden.

Zukünftige Entwicklungen und Perspektiven

In naher Zukunft wird erwartet, dass die Einnahmen aus der Kurabgabe weiter steigen könnten, da Rostock plant, seine touristischen Angebote und Veranstaltungen auszubauen. Dieses Wachstum könnte durch Investitionen in Infrastrukturen wie Radwege, Pfade und eine verbesserte Anbindung des öffentlichen Nahverkehrs gefördert werden. Die Stadt hat das Ziel, die touristische Attraktivität weiter zu steigern, während gleichzeitig die Lebensqualität für die Bewohner erhalten bleibt.

Die tatsächliche Verwendung der Einnahmen ist jedoch auch ein sensibles Thema, das im öffentlichen Diskurs steht. Bürger und Unternehmer beobachten genau, wie die Gelder verwendet werden, und äußern teilweise Bedenken hinsichtlich einer transparenteren Berichterstattung. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Interessen der Touristen und der lokalen Bevölkerung wird in den kommenden Jahren entscheidend sein, um die nachhaltige Entwicklung Rostocks als attraktiven Urlaubsort zu gewährleisten.

– NAG

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