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Heiliges Jahr 2025: Pilgerreise nach Rom für alle Generationen

Im Heiligen Jahr 2025 erwartet Matthias Sellmann vom Bochumer Zentrum für angewandte Pastoralforschung 1,5 Millionen Pilger aus Deutschland in Rom und betont die Bedeutung dieser Reise für spirituelle Erneuerung und den Zugang zu religiösen Inhalten für Menschen, unabhängig von ihrer konfessionellen Bindung.

Im Jahr 2025 wird eine bedeutende Reise für viele Menschen anstehen, denn aus Deutschland werden rund 1,5 Millionen Pilger in die heiligen Stätten Roms erwartet. Matthias Sellmann, der Leiter des Bochumer Zentrums für angewandte Pastoralforschung (zap), sieht in dieser Pilgerbewegung eine einzigartige Gelegenheit, nicht nur für Gläubige, sondern für eine breite Öffentlichkeit. In einem aufschlussreichen Interview erklärt er die Bedeutung des Heiligen Jahres und wie es auch Menschen ohne engen Bezug zur Kirche ansprechen kann.

Sellmann unterstreicht die Relevanz des Heiligen Jahres und die Einladung des Papstes dazu. Er betont, dass die Kirche Wege finden sollte, um Menschen in ihrem Glauben zu unterstützen und ihnen Zugang zu heiligen Erfahrungen zu ermöglichen, unabhängig davon, ob gerade Heiliges Jahr ist oder nicht. Diese Einladung zum Pilgern und zur persönlichen spirituellen Suche zieht sowohl gläubige als auch nicht gläubige Menschen in die Stadt, in der Glaube, Geschichte und beeindruckende Architektur aufeinander treffen.

Die Faszination Roms als spirituelles Zentrum

Es ist bemerkenswert, wie Rom auch für kirchenferne Menschen eine Anziehungskraft ausübt. Laut Sellmann ist die Stadt ein Ort, an dem viele spirituelle Dimensionen erlebt und erkundet werden können. Die beeindruckenden Kirchen, der Petersdom und die lebendige Atmosphäre, durchdrungen von religiösen Traditionen, schaffen eine Umgebung, die auch für solche Besucher von Bedeutung sein kann, die mit dem Glauben wenig anfangen können. Dabei verweist er auf die besonderen Erfahrungen, die Menschen gemacht haben, wenn sie die Kolonnaden des Petersplatzes betreten oder in die Katakomben eintauchen.

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Sellmann hebt hervor, dass eine Reise nach Rom eine Chance bietet, etwas über die eigene Spiritualität zu lernen. Er sagt, dass der Aufenthalt in dieser reichen kulturellen und religiösen Atmosphäre viele dazu anregen kann, über tiefliegende Fragen nachzudenken und sie möglicherweise sogar einen spirituellen Weg finden, der zu ihrem Leben passt.

Ein Thema, das ebenfalls zur Sprache kommt, ist die potenzielle Überfüllung der religiösen Stätten während des Heiligen Jahres. Sellmann gibt zu, dass dies für treue Gläubige eine Herausforderung darstellen könnte. Doch er sieht diese große Pilgerzahl nicht negativ, sondern als Möglichkeit, dass mehr Menschen in Kontakt mit spirituellen Erfahrungen kommen und vielleicht sogar etwas von der „göttlichen Kraft“ mitnehmen können.

Die Diskussion über den Sündenablass, der verbunden mit dem Durchschreiten einer Heiligen Pforte anlässlich des Heiligen Jahres gewährt wird, wirkt angesichts der aktuellen Herausforderungen, mit denen die Kirche konfrontiert ist, wie ein Relikt aus einer anderen Zeit. Sellmann hat dazu eine differenzierte Meinung. Er erklärt, dass der Sündenablass nicht automatisch wirkt und von vielen nicht mehr so richtig verstanden wird. Zudem kann eine solche Zusage den Eindruck erwecken, dass die Kirche ihre Verantwortung für vergangene Skandale und ihre eigene Schuld an den Pranger stellt. Es sei wichtiger, eine einladende, gastfreundliche Botschaft zu vermitteln und die Menschen dazu zu bewegen, die göttliche Kraft in sich selbst zu entdecken.

Der Weg hin zu einer einladenden Kirche

In Bezug auf die Kommunikation des Heiligen Jahres äußert Sellmann Bedenken, dass die Kirche in Deutschland bislang nicht ausreichend darauf aufmerksam gemacht hat. Er erklärt, dass viele Menschen bereits über ihre Reise- und Wallfahrtspläne nachdenken sollten, und es sei an der Kirche, diese Botschaft klar und einladend zu kommunizieren. Eine positive und authentische Kirche müsse gerade in Zeiten der Krise eine Botschaft der Hoffnung und der Offenheit strahlen.

Abschließend schlägt Sellmann vor, dass eine Reise nach Rom nicht nur für die Pilger selbst wichtig ist, sondern auch für die Kirche vor Ort, um Impulse für eine neue spirituelle Verbindung zu schaffen. Diese Reise kann dazu dienen, eine tiefere Beziehung zu heiligen Erfahrungen zu entwickeln und den Glauben im Alltag neu zu entdecken.

Die Einladung zum Pilgern nach Rom bietet somit nicht nur spirituelle Möglichkeiten, sondern auch ein Potenzial für die Menschen, eine stärkere Verbindung zu ihrem eigenen Glauben und zur Gemeinschaft der Kirche zu finden. Das Heilige Jahr wird somit zu einer Chance für alle, unabhängig vom individuellen Glaubensstand.

– NAG

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