
Die Zahl der versuchten Grenzübertritte nach Europa ist im Jahr 2023 um ein Drittel gesunken, was die Bemühungen um einen effektiven Migrationsschutz unterstreicht. Laut Kleine Zeitung waren die häufigsten Nationalitäten, die nach Europa zu migrieren versuchten, Afghanen, Malier und Bangladeschis. Die meistgenutzten Migrationsrouten umfassten die östliche Mittelmeerroute von der Türkei nach Griechenland mit etwa 9.630 Ankünften, gefolgt von der westafrikanischen Route von Marokko zu den Kanarischen Inseln mit etwa 9.200 Ankünften und der zentralen Mittelmeerroute von Tunesien bzw. Libyen nach Italien mit mehr als 8.500 Ankünften.
Besonders auffallend sind die Rückgänge auf den Migrationsrouten: Die westafrikanische Route verzeichnete einen Rückgang um 30%, während die zentrale Mittelmeerroute um 26% sank. In der gleichen Zeit meldeten nur 2.111 Personen, dass sie die Westbalkanroute von Serbien nach Kroatien oder Ungarn nutzen wollten. Diese Zahlen belegen, dass trotz der hohen Anzahl von Migranten, die über den Ärmelkanal in Großbritannien einreisen wollten, was 11.204 Personen ausmachte, ein allgemeiner Rückgang zu verzeichnen ist.
Internationale Zusammenarbeit im Fokus
EU-Migrationskommissar Magnus Brunner betont die zentrale Rolle der internationalen Zusammenarbeit beim Grenzschutz. Ziel der aktuellen Abkommen mit Drittstaaten ist es, gefährliche Reisen zu verhindern und Menschenleben zu retten. In diesem Kontext nahm Brunner an einem Ministertreffen der EU-Mittelmeerländer (Med5) in Neapel teil, wo die Herausforderungen und Fortschritte in der Migrationspolitik besprochen wurden.
Ein bedeutender Bestandteil dieser Zusammenarbeit ist der Khartoum-Prozess, ein interregionaler Dialog, der seit 2014 die Migration vom Horn von Afrika nach Europa adressiert. Diese Initiative fördert unter anderem die Zusammenarbeit zwischen den Herkunfts-, Transit- und Zielländern, um Menschenschmuggel sowie den Handel mit Menschen zu bekämpfen.
Politische Maßnahmen und Fortschritte
Im Rahmen des Khartoum-Prozesses haben sich 40 Staaten, darunter 29 europäische und 11 afrikanische Länder, darauf geeinigt, gemeinsame Lösungen zu entwickeln. Besonders das Arbeitsabkommen zwischen Europol und Ägypten, das am 9. April unterzeichnet wurde, wird als Grundstein für eine verbesserte Zusammenarbeit angesehen. Ägypten übernimmt von 2024 bis 2025 den Vorsitz und wird sich auf legale Migrationswege und Maßnahmen gegen Menschenhandel konzentrieren.
Zusätzlich zu diesen Maßnahmen verzeichnet die EU in den Bereichen Bildung und Arbeit bedeutende Entwicklungen. Im Jahr 2023 erhielten etwa 89.000 hochqualifizierte Nicht-EU-Arbeiter eine EU Blue Card, wobei Deutschland mit 78% aller ausgestellten Karten die größte Anzahl stellte. Die Mehrheit der Anträge kam von indischen Staatsangehörigen, mit 21.000 vergebenen Blue Cards, gefolgt von Russen und Bürgern aus der Türkei.
Zukünftige Perspektiven
Die Herausforderungen der Migration erfordern weiterhin gezielte Maßnahmen, die sowohl die legale Migration unterstützten als auch den Schutz der Menschenrechte sicherstellen. Laut Eurostat gab es im Jahr 2023 insgesamt 451.000 Genehmigungen für Studium und Forschung in der EU, wobei Deutschland ebenfalls die meisten Genehmigungen ausstellte. Die Anstrengungen, sowohl legale als auch sichere Migrationswege zu fördern, bleiben für die kommende Zeit unerlässlich.
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