Die Strände Spaniens erfreuen sich großer Beliebtheit bei Touristen, was in den Sommermonaten oft zu einer unerträglichen Überfüllung führt. Bewohner von Mallorca haben jedoch bereits cleveren Strategien entwickelt, um diesem Massentourismus zu entkommen und ihre Erholung zu sichern.
Einheimische Geheimtipps für entspannte Strandbesuche
Der Londoner Reiseautor Leon Beckenham, der seit einem Jahrzehnt in Spanien lebt, kennt die Herausforderungen, die überfüllte Strände mit sich bringen. In seinem Artikel auf der Plattform „INews“ teilt er seine wertvollen Tipps. Er schlägt vor, die Mittagsstunden zu meiden und stattdessen am späten Nachmittag zum Strand zu gehen. Dies sei nicht nur eine Möglichkeit, sich den Menschenmassen zu entziehen, sondern auch eine Gelegenheit, die sommerlichen Temperaturen angenehmer zu genießen. „Ich habe gelernt, den Einheimischen zu folgen und am Nachmittag zu kommen, wenn es kühler ist und weniger Touristen unterwegs sind“, erklärt Beckenham.
Strategien zur Vermeidung überfüllter Küstenregionen
Während Beckenham manchmal auch die beliebten Badeorte wie Palmanova oder Port d’Alcudia besucht, merkt er an, dass die von steilen Klippen umschlossenen Buchten schnell voll werden. Eine Alternative, die auch während der Hochsaison noch Aussicht auf einen freien Platz bietet, sind die langen, weitläufigen Strände, die oft weniger frequentiert sind.
Proteste gegen den Massentourismus auf Mallorca
Die Belastungen durch den Massentourismus sind jedoch nicht nur eine persönliche Herausforderung für die Einheimischen, sondern sie haben auch zu einer breiteren gesellschaftlichen Diskussion geführt. Kürzlich gab es in Mallorca Proteste, bei denen rund hundert Menschen symbolisch den Strand am Ballermann besetzten. Dies diente dazu, auf die drängenden Probleme der Überfüllung aufmerksam zu machen. Als Demonstrant Reyes erklärte: „Es geht uns darum, darauf hinzuweisen, dass Mallorca mittlerweile einfach zu voll ist.“ Ihr Kollege Eric ergänzte: „Wir müssen dem Massentourismus auf der Insel endlich ein Limit setzen.“
Eine gesellschaftliche Bewegung gegen den Tourismus
Zusätzlich zu den friedlichen Protesten sind auch radikale Ausdrucksformen zu beobachten, wie das Aufbringen von Graffiti. In Manacor prangt der Schriftzug „Kill A Tourist“, und in Palma wurde „Tourismus macht frei“ entdeckt. Diese Botschaften verdeutlichen die zunehmende Frustration über die Auswirkungen des Massentourismus auf die lokale Gemeinschaft.
Insgesamt stellen die Erfahrungen von Leon Beckenham und die Stimmen der Protestierenden ein wichtiges Echo der Bedenken vieler Mallorca-Bewohner dar. Während die Strände weiterhin ein Magnet für Touristen bleiben, wächst das Bewusstsein für die Notwendigkeit, die Balance zwischen Tourismus und Lebensqualität der Einheimischen zu finden.
– NAG