In Nordrhein-Westfalen gibt es eine ganz besondere Initiative, die Menschen in der letzten Phase ihres Lebens die Möglichkeit gibt, einen letzten Wunsch zu erfüllen. Der Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) ist eine solche Unterstützung, die es schwerkranken Menschen ermöglicht, noch einmal zu einem geliebten Ort zu reisen. Diese Reisen können zu bedeutenden Plätzen in der Vergangenheit der Betroffenen führen, sei es an den Strand, in die Heimatstadt oder zu speziellen Erinnerungsorten, die in ihrem Herzen verankert sind.
Kürzlich erlebte eine Frau namens Grete, eine Bewohnerin aus NRW, ihre letzte Reise in die Heimat – an den Offlumer See. Dieses Erlebnis sollte nicht nur ihre Seele, sondern auch die ihrer Angehörigen stärken. Am Tag ihrer Reise, als das Team in Münster aufbrach, lag ein Gefühl von Traurigkeit aber auch Hoffnung in der Luft. Die ehrenamtlichen Wunscherfüllerinnen Christine, Elfriede und Sigrid waren bereit, Grete und ihre Tochter zu begleiten, doch der Regen verstärkte die Besorgnis und die Unsicherheit über das bevorstehende Erlebnis.
Emotionale Momente am Offlumer See
Während der Fahrt schien das Wetter nicht gut gelaunt zu sein. Doch als sie in der Nähe des Baggersees ankamen, wurde der Himmel freundlicher und zeigte sich von seiner besten Seite. Auf dem Parkplatz wurden sie von Gretes Mutter und weiteren Familienangehörigen herzlich empfangen. Die Zusammenkunft brachte die Emotionen hoch und die Freude darüber, diese Zeit gemeinsam verbringen zu können, war in jedem Gesicht abzulesen.
Nach diesem emotionalen Empfang machte sich die Gruppe auf zu einem Restaurant mit dem vielversprechenden Namen „Ewige Liebe“. Der Tisch, an dem sie Platz nahmen, bot einen herrlichen Blick auf den See, der für viele Erinnerungen und eine liebevolle Nostalgie stand. Hier genoss Grete Kaffee und Kuchen, während sie die frische Luft und die Ausblicke in vollen Zügen schätzte. Aufgrund ihrer Krankheit war sie längere Zeit ans Bett gefesselt, und dieser Ausflug war eine willkommene Abwechslung für sie.
Ein persönliches Andenken
Über das Essen und die Zeit mit ihrer Familie hinaus erhielt Grete eine ganz besondere Überraschung. Wunscherfüllerin Elfriede hatte sich eine berührende Geste überlegt: Sie sammelte Sand vom Badestrand und füllte ihn in ein Einmachglas, verziert mit Blumen. Dieses kleine, aber bedeutende Andenken wurde zu einem Symbol der Reise und der Erinnerungen, die damit verbunden sind. Grete war überglücklich und war entschlossen, das Glas an einem Ehrenplatz in ihrem Zimmer aufzubewahren, so dass sie sich immer an diesen Tag erinnern kann.
Manche Erlebnisse sind von einer solchen Bedeutung, dass sie tief im Herzen bleiben. Am Ende des Tages, nachdem die frohen Momente in den Hintergrund traten, merkte Grete, dass ihre Kräfte nachließen. Es blieb der bittersüße Moment der Verabschiedung, geprägt von innigen Umarmungen und Tränen. Der Wünschewagen transportierte sie zurück nach Emsdetten, begleitet von einem leuchtenden Sternenhimmel, der einen friedlichen Abschluss zu einem prägnanten und bewegenden Tag gab.
– NAG