Die Bedeutung der Wiedervernässung von Mooren wird in Mecklenburg-Vorpommern großgeschrieben. Heute hat die Bundesumweltministerin Steffi Lemke einen Förderbescheid über 28 Millionen Euro überreicht, um die Renaturierung von zwölf Küstenpoldern an der Ostseeküste voranzutreiben. Die Maßnahme soll bis zum Jahr 2034 realisiert werden und umfasst eine Fläche von 850 Hektar, was in etwa 1.200 Fußballfeldern entspricht. Hierzu arbeiten die Ostseestiftung, Wissenschaftler der Universität Greifswald und das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Hand in Hand.
Ministerin Lemke wird sich persönlich vor Ort ein Bild von den Herausforderungen der Moorrenaturierung machen. Geplant ist, dass sie einen bereits renaturierten Polder in Bresewitz bei Barth besucht. Dieser 91 Hektar große Polder war einst durch einen Deich vom Wasser abgeriegelt und über Jahrzehnte entwässert worden. Der Deich wurde Anfang 2020 entfernt, was das Ökosystem wiederhergestellt hat und heute ein Salzgrasland beherbergt, das extensiv bewirtschaftet wird.
Behörden und Forschung im Dialog
Die Initiative zur Wiedervernässung ist das Ergebnis intensiver Voruntersuchungen der Ostseestiftung und des WWF. Rund 30 geeignete Gebiete an der Ostseeküste wurden identifiziert, die für die Renaturierung in Betracht kommen. Ursprünglich eingerichtete Küstenmoore, die jedoch entwässert wurden, stehen nun zur Auswahl. Ein zentraler Punkt des Projekts ist der Dialog mit den Landeigentümern, um gemeinsam die besten Lösungen zu finden und die Flächen wieder zu revitalisieren.
Ein entscheidendes Merkmal dieses Projekts wird die begleitende Forschung sein. So wird gemessen, wie viele Treibhausgasemissionen durch die Wiedervernässung tatsächlich eingespart werden können. Schätzungen zufolge könnten das bis zu 24.000 Tonnen CO2 pro Jahr sein. Dies entspricht den Emissionen, die durch etwa 5.700 Flüge von Berlin nach New York entstehen.
Umweltvorteile der Küstenmoore
Die Reaktivierung der Küstenmoore hat nicht nur positive Auswirkungen auf das Klima, sondern bietet auch einen natürlichen Hochwasserschutz. Moore fungieren als Wasserspeicher in der Landschaft und halten das Wasser zurück, was gerade in wetterextremen Zeiten von unschätzbarem Wert ist. Das Land Mecklenburg-Vorpommern leistet einen zusätzlichen Beitrag zu diesem Vorhaben mit einer Finanzierung von 2,3 Millionen Euro.
Trockengelegte Moore sind als Klimakiller bekannt, da sie große Mengen CO2 freisetzen. Diese Initiative zur Wiedervernässung hat also weitreichende Bedeutung, nicht nur für den Klimaschutz, sondern auch für die gesamte Umgebung. Zudem sollen Landwirte zum Mitmachen animiert werden, indem ihnen finanzielle Anreize geboten werden, um die Renaturierungsprojekte nachhaltig zu unterstützen.
Die Aufarbeitung der Moore in Mecklenburg-Vorpommern ist ein komplexes Unterfangen und steht im Mittelpunkt der Diskussion über Umweltschutz und Klimawandel. In einem angrenzenden Moor bei Schwerin sind ähnliche Maßnahmen bereits in Planung, um das Freisetzen von CO2 zu stoppen.
Besonders spannend ist die Forschung von Thea Tanneberger, die nachweisen möchte, wie die Wiedervernässung der Moore mit der Landwirtschaft in Einklang gebracht werden kann. Dieses Vorgehen könnte als positives Beispiel für andere Regionen Deutschlands und darüber hinaus dienen.
Letztlich wird diese Initiative nicht nur die klimatischen Bedingungen in der Region verbessern, sondern auch die Biodiversität fördern und das natürliche Gleichgewicht der Landschaft wiederherstellen. Das gesamte Projekt zeigt, wie wichtig es ist, mit der Natur zu arbeiten, um langfristige nachhaltige Lösungen für ein gesundes Ökosystem zu finden. Weitere Informationen zu diesem bedeutenden Schritt im Umweltschutz finden Sie hier.