Nach dem verheerenden Wirbelsturm "Chido" auf der französischen Insel Mayotte, der am vergangenen Wochenende mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 220 km/h über die Region fegte, suchen Rettungskräfte weiterhin nach Überlebenden. Laut dem französischen Innenministerium sind mindestens 31 Menschen ums Leben gekommen, und die Zahl der Verletzten könnte sich auf bis zu 2.000 erhöhen. Es handelt sich um den schlimmsten Sturm, den Mayotte seit 90 Jahren erlebt hat. Zahlreiche Wellblechhäuser und Hütten wurden zerstört, insbesondere in den ärmeren Vierteln der Insel, wo viele Einwohner, darunter auch unbegleitete Kinder, wohnen. Viele der betroffenen Anwohner sind Einwanderer aus den nahegelegenen Komoren.
Präsident Emmanuel Macron, der Mayotte am Donnerstag besuchte, versprach den Bewohnern schnelle Hilfe und einen Wiederaufbau nach neuen Kriterien. Während seines Aufenthalts wurde er jedoch mit Vorwürfen konfrontiert, die französische Regierung habe beim Katastrophenschutz versagt. Bewohner riefen Macron zur Verantwortung auf und kritisierten die Absenz umfassender Warnungen vor dem Sturm. In Reaktion auf die Vorwürfe sagte Macron, er werde alles tun, um die Versorgung mit Wasser, Nahrung und Elektrizität sicherzustellen und versprach die Wiederherstellung der telefonischen Verbindungen in den kommenden Tagen. Am Montag wird landesweit ein Trauermarsch für die Opfer des Sturms stattfinden, wie tagesschau.de berichtete.
Hilfsmaßnahmen und Gesundheitsrisiken
Um die Grundversorgung der Bevölkerung zu verbessern, landeten Macrons eingeflogene Hilfsstaffel und vier Tonnen Lebensmittel sowie Hygieneartikel am Flughafen Dzaoudzi. Die Verteilung von Trinkwasser hat bereits begonnen, doch viele Einwohner stehen in langen Schlangen, um versorgt zu werden, während andere über stundenlange Wartezeiten vor funktionierenden Tankstellen klagen. Gesundheitsministerin Geneviève Darrieussecq warnte zudem vor einem möglichen Ausbruch von Cholera, einer Gefahr, die durch die unzureichende Wasserversorgung und die schwachen hygienischen Verhältnisse verstärkt wird. vienna.at berichtete, dass der Präsident auch einen Entschädigungsfonds gründet, um den notleidenden Bewohnern zu helfen, insbesondere denen, die keine Versicherung haben.
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