Mayotte steht am Abgrund! Nach dem verheerenden Zyklon Chido ist die Zahl der Opfer unklar, und die Behörden befürchten, dass Hunderte oder sogar Tausende das Leben verloren haben könnten.
Ein Sturm, der in 90 Jahren seinesgleichen sucht, hat das französische Überseegebiet Mayotte im Indischen Ozean heimgesucht. Präsident Emmanuel Macron kündigte seinen Besuch an, um den Menschen in dieser ärmsten Region Frankreichs beizustehen. Am Donnerstag wird er in die vom Zyklon schwer getroffene Inselgruppe reisen und hat bereits eine nationale Trauerzeit ausgerufen.
Die offizielle Zahl der bestätigten Todesfälle liegt derzeit bei 22, doch die Realität könnte weitaus düsterer sein. „Ich kann keine Todeszahl nennen, weil ich es nicht weiß. Ich fürchte, die Bilanz wird zu schwer sein“, äußerte sich der amtierende Innenminister Bruno Retailleau besorgt gegenüber BFMTV. Die Schockwellen des Zyklons sind noch lange nicht abgeklungen.
Verheerende Auswirkungen und unklare Opferzahlen
Die Zerstörung ist enorm! Über 1.500 Menschen wurden verletzt, darunter mehr als 200 schwer. Die Behörden befürchten, dass die Zahl der Toten in die Hunderte oder sogar Tausende gehen könnte. Zyklon Chido traf am Samstag auf die Inseln und hinterließ eine Spur der Verwüstung.
Besonders tragisch: Viele der Opfer lebten in unsicheren Verhältnissen in Slums, die den Winden von bis zu 200 km/h (124 mph) nicht standhalten konnten. Einige der Toten könnten bereits vor der offiziellen Zählung beerdigt worden sein, und die Rettungskräfte haben Schwierigkeiten, abgelegene Gebiete zu erreichen.
Die Situation wird durch die Unsicherheit über die tatsächliche Bevölkerung von Mayotte kompliziert. Offizielle Zahlen sprechen von 321.000 Einwohnern, doch viele glauben, dass die Zahl aufgrund von undokumentierter Einwanderung viel höher ist. Diese Migranten sind oft die am stärksten gefährdeten und könnten unter den Opfern sein.
Hilfsmaßnahmen und Sicherheitslage
Die französische Regierung hat bereits Nahrungsmittel und andere Hilfsgüter nach Mayotte geschickt, mit etwa 100 Tonnen, die am Mittwoch auf der größeren Insel Grande-Terre verteilt werden sollen. Zudem wurde ein nächtlicher Ausgangssperre von 22 Uhr bis 4 Uhr eingeführt, um Plünderungen und Gesetzlosigkeit zu verhindern. Leider wurden während der Ausgangssperre zwei Gendarmen durch Projektile verletzt.
Die Zerstörung durch Chido hat auch Besorgnis über mögliche Epidemien ausgelöst. Die Gefahr von Krankheiten wie Cholera ist real, und internationale Hilfsorganisationen betonen die Dringlichkeit, Zugang zu sauberem Wasser zu gewährleisten. Doch viele Gesundheitszentren auf den Inseln sind ebenfalls beschädigt, was die koordinierte Reaktion auf die Katastrophe erschwert.
Die französische Regierung hat bereits 655.000 Euro (687.000 Dollar) für dringende Bedürfnisse bereitgestellt, während die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo zusätzlich 250.000 Euro (262.000 Dollar) aus dem Notfallfonds der Stadt für die Wiederaufbauarbeiten zugesagt hat.
Die Telekommunikation bleibt ein großes Problem: Laut dem Internetbeobachtungsdienst Netblocks liegt die Konnektivität nach dem Zyklon bei nur 16 Prozent des normalen Niveaus. „Die Störungen der Telekommunikation werden wahrscheinlich die Such-, Rettungs- und Hilfsmaßnahmen beeinträchtigen und verhindern, dass Angehörige miteinander in Kontakt treten können“, warnte der Dienst.
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