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In einem wegweisenden Urteil in den Niederlanden wurde festgestellt, dass Facebooks Algorithmus zur Jobvermittlung geschlechtsspezifische Vorurteile verstärkt. Laut Berichten von CNN zeigt der Algorithmus weiblichen Nutzern hauptsächlich Stellenangebote, die als „typisch weiblich“ eingestuft werden, wie zum Beispiel Erzieherin oder Bürokraft. Die internationale NGO Global Witness kam zu dem Ergebnis, dass dieser algorithmische Ansatz nicht nur in den Niederlanden, sondern auch in weiteren Ländern geschlechtliche Stereotypen fördert, indem er Männern hauptsächlich Berufe wie Mechaniker anbietet. Dieses Urteil des niederländischen Instituts für Menschenrechte könnte Meta dazu zwingen, seinen Algorithmus zu überarbeiten, um Diskriminierungen zu vermeiden, was zu möglichen Bußgeldern führen könnte, wie auf oe24 berichtet wird.
Gericht stoppt Sozialbetrugsprogramm
Parallel dazu hat ein niederländisches Gericht am Mittwoch ein umstrittenes Programm zur automatisierten Aufdeckung von Sozialbetrug eingestellt, das gegen die Europäische Menschenrechtskonvention verstößt. Das System, bekannt als SyRI (System Risico Indicatie), nutzte Daten verschiedener Behörden zur Berechnung des Betrugsrisikos von Individuen und führte zu Ermittlungen basierend auf sensiblen Informationen. Menschenrechtsaktivisten hatten Klage erhoben, weil sie befürchteten, dass das System arme Bürger diskriminiere und das Recht auf Privatsphäre sowie soziale Sicherheit verletze. Das Urteil wurde von Philip Alston, dem UN-Sonderberichterstatter für extreme Armut, als „bahnbrechend“ bezeichnet. Die niederländische Regierung prüft nun die Konsequenzen des Urteils, wie auf netzpolitik berichtet wird.
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