Die italienische Großbank UniCredit plant, ihren Anteil an der Commerzbank auf bis zu 29,9 Prozent zu erhöhen und hat bereits Schritte zur Genehmigung bei der Europäischen Zentralbank (EZB) eingeleitet. Diese Nachricht sorgt für Aufregung und hat die deutsche Bundesregierung dazu veranlasst, UniCredit aufzufordern, von dem Übernahmeversuch Abstand zu nehmen. Der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner kritisierte die „unfreundlichen Methoden“ der UniCredit und betonte, dass das Institut sich vorher öffentlich verpflichtet hatte, vor den Bundestagswahlen nicht aktiv zu werden. UniCredit erklärte jedoch, die Beteiligung sei bislang ein reines Investment und könnte jederzeit wieder aufgelöst werden, wie bereits in einem Bericht von Vienna.at dargelegt wurde.
Die deutsche Regierung zeigt sich besorgt, insbesondere da UniCredit mit dem Schritt den Status als größter Aktionär der Commerzbank anstrebt, was bei einem Anteil über 30 Prozent einen Übernahmezwang auslösen würde. Böse Zungen hinterlassen an der Börse einen positiven Eindruck: Die Aktien der Commerzbank stiegen vorübergehend um 3,5 Prozent. Der UniCredit-Chef Andrea Orcel deutet an, dass er ernsthaft eine Fusion anstrebt. Ursprünglich fanf UniCredit im September an, Anteile über Finanzderivate zu kaufen, und sicherte sich so Zugriff auf etwa 21 Prozent der Commerzbank, was die Dynamik des Marktgeschehens verschärfen könnte. Laut der Berichterstattung von DJournal könnte die gesamte Situation als potenziell destabilisieren wahrgenommen werden, da UniCredit seit Jahren versucht, die eigenen Aktivitäten im Bankenbereich strategisch auszubauen.
Die Reaktionen auf die Übernahmepläne
Die Commerzbank hat sich bislang nicht zu den Plänen geäußert, nimmt jedoch die Entwicklungen zur Kenntnis. Die Bank betont, dass sie weiterhin an ihrer eigenen Strategie festhält und forscht, deren Weiterentwicklung sie bald präsentieren wird. In der Regierung, aber auch innerhalb der Commerzbank gibt es Widerstände gegen Orcels Vorhaben. In einem berichteten Vorfall Anfang des Jahres versuchte UniCredit eine Übernahme des heimischen Konkurrenten Banco BPM, die jedoch gescheitert ist. Orcel hatte damals erklärt, er würde niemals zwei Banken gleichzeitig integrieren, seine Pläne für die Commerzbank jedoch nicht aufgegeben. Die anhaltende Diskussion um die Commerzbank zeigt einmal mehr, wie intensiv der Wettbewerb im Bankensektor ist und welche Ambitionen UniCredit verfolgt, wie auch in den Berichten von DJournal deutlich wird.
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