
Am 12. April 2025 ist der Handelskonflikt zwischen den USA und China erneut in den Fokus gerückt. Die Behörde Customs and Border Protection (CBP) hat 20 Produktkategorien identifiziert, für die Ausnahmen von den Zöllen gelten sollen. Dazu zählt unter anderem der Code 8471 für Computer, Laptops und Geräte zur automatischen Datenverarbeitung. Auch Halbleitergeräte, Speicherchips und Flachbildschirme sind betroffen. Weder die CBP noch das Präsidialamt haben eine ausführliche Begründung für diese Ausnahmen gegeben, was auf eine gewisse Unsicherheit innerhalb der Regierung hinweist. Experten deuten die Maßnahmen als Zeichen dafür, dass die Regierung unter Trump die möglichen negativen Auswirkungen neuer Zölle auf die US-Verbraucher erkennt und entsprechende Schritte unternimmt, um diese abzumildern. Eine Sprecherin des Weißen Hauses kündigte an, dass Trump darauf drängt, die Produktion von Unternehmen wie Apple und Nvidia verstärkt in die USA zu verlagern.
Diese Entwicklung ist besonders bemerkenswert, angesichts der Tatsache, dass viele Produktbestandteile und -materialien nach wie vor aus China importiert werden. Die USA sind bestrebt, ihre Abhängigkeit von China in Bezug auf kritische Technologien, insbesondere Halbleiter und Elektronik, zu verringern. Dies könnte langfristig weitreichende Auswirkungen auf den Handel und die nationale Sicherheit haben.
Zollpolitik der USA und deren Auswirkungen
Parallel dazu tritt ab dem 12. März 2025 ein einheitlicher Zollsatz von 25 % auf Stahl- und Aluminiumimporte in die USA in Kraft. Diese Maßnahme betrifft nicht nur China, sondern auch enge Handelspartner wie Europa, Großbritannien, Australien, Kanada, Mexiko und Argentinien. Die Abschaffung der bisherigen Quotenregelungen hat zu einer angespannten Situation geführt. Kanada drohte sogar mit einem Zollsatz von 50 % auf US-Produkte, nachdem Ontario einen Aufschlag auf Stromexporte an die USA angekündigt hatte. Nach Verhandlungen mit dem US-Handelsministerium wurde jedoch eine Einigung erzielt, die diese Maßnahme vorerst außer Kraft setzte.
Die EU hat kürzlich angekündigt, dass sie die Zölle auf US-Produkte, die seit 2018 ausgesetzt waren, wieder in Kraft setzen wird. Dies zeigt, wie angespannt die Handelsbeziehungen zwischen den USA und der EU sind, während die gegenseitigen Maßnahmen seit dem G-20-Gipfel im Oktober 2021 nur bis zum 31. März 2025 ausgesetzt wurden. Eine endgültige Einigung steht noch aus, und die Exporteure müssen die Entwicklungen genau im Auge behalten.
Der weiterführende Zollstreit zwischen den USA und China
Der Zollstreit zwischen den USA und China hat in den letzten Tagen an Intensität zugenommen. China hat auf die US-Zollaufschläge mit Gegenzöllen reagiert, die aktuell bei bis zu 145 Prozent liegen. Diese drastischen Maßnahmen führen bereits zu einem signifikanten Rückgang im Handel. So sind beispielsweise bestimmte Automotive-Produkte wie die Tesla-Modelle S und X für den chinesischen Markt teilweise nicht mehr bestellbar. Chinesische Käufer könnten dazu gezwungen sein, auf lokal produzierte elektrische Fahrzeuge umzusteigen oder landwirtschaftliche Produkte aus anderen Ländern zu beziehen.
Wirtschaftsexperten warnen, dass die hohe Zollbelastung nicht nur den Handelsfluss erheblich beeinträchtigt, sondern auch darauf hindeutet, dass beide Länder keine weiteren Zollerhöhungen für sinnvoll erachten. Langfristig könnten die USA Schwierigkeiten haben, Alternativen zu chinesischen Waren zu finden, da viele Produkte aus China in den USA nicht hergestellt werden oder nicht verfügbar sind. Die Produktionskosten in den USA sind zudem höher, was die Situation verschärft. China hat seinerseits bereits alternative Lieferketten aufgebaut und plant, seine Exporte über Nachbarländer wie Vietnam zu steigern, um den US-Markt weiterhin zu bedienen.
Die wirtschaftlichen Spannungen und die anhaltenden Zölle könnten ab 2025 auch zu einer leichten Rezession in den USA führen, während China voraussichtlich das angestrebte Wachstum von fünf Prozent in diesem Jahr nicht erreichen wird.
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