
Die Diskussion um die steuerliche Handhabung von Trinkgeldern sorgt derzeit für massive Aufregung in Österreichs Gastronomie. Die Gesundheitskasse hat jüngst verstärkt Prüfungen einzuleiten, was zu hohen Nachforderungen führte, die viele Gastronomiebetriebe in Bedrängnis bringen. Mario Pulker, Obmann der Gastronomie in der Wirtschaftskammer Österreich, schlägt Alarm: „Trinkgelder müssen steuer- und abgabenfrei bleiben“, fordert er vehement, da diese eine essentielle Einkommensquelle für Servicekräfte darstellen. Insbesondere in einem Zeitraum, in dem Gastronomiebetriebe nach Jahren der Pandemie wieder aufblühen wollen, wird eine nachhaltige Lösung gefordert, um sicherzustellen, dass Mitarbeiter in der Dienstleistungsbranche für ihre Leistungen am Gast belohnt und nicht bestraft werden.
Die Situation wird durch die zunehmend transparenten Zahlungsabläufe verstärkt, da immer mehr Zahlungen per Karte getätigt werden. Dadurch ist es für die Finanzbehörden einfacher, die Trinkgeldeinnahmen zu überprüfen. Pulker warnte, dass die Nachforderungen der Gesundheitskasse – in einigen Fällen im fünfstelligen Bereich – nicht hingenommen werden dürften. „Trinkgeld ist ein Zeichen der Anerkennung durch Gäste“, erläutert Pulker, und es sei untragbar, dass der Staat versuche, es als zusätzliche Steuerquelle anzuzapfen – eine Einschätzung, die auch von Vertretern wie dem Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband unterstützt wird. Laut Hochrechnungen könnte eine Überregulierung der Trinkgelder sogar zu steigenden Preisen in der Gastronomie führen, da Betriebe diese zusätzlichen finanziellen Belastungen an die Kunden weitergeben müssten. MeinBezirk berichtete über diese besorgniserregenden Entwicklungen.
Ein Aufruf zur Handlungsfähigkeit der Regierung
Die Forderung nach einer klaren steuerlichen Regelung für Trinkgelder ist für die Gastronomie überlebensnotwendig. Pulker betont, dass sowohl das Finanzministeriums als auch die Gesundheitskasse im Dialog stehen müssen, um schnellstmöglich eine faire und praktikable Lösung zu finden. „Wir sprechen hier nicht von Konzernen, sondern von kleinen und mittelständischen Betrieben, die durch die neuen Anforderungen in ihrer Existenz bedroht werden“, so Pulker. Die genaue Ausgestaltung der Trinkgeldregelung ist von großer Bedeutung, denn die Betriebe befürchten bereits jetzt eine Schließungswelle, sollte die Situation nicht zeitnah entschärft werden. In einem Aufruf an die neue Regierung fordert Pulker ein starkes Bekenntnis zum heimischen Tourismus und schnellere Entlastung durch sinkende Lohnnebenkosten.
Gastronomiebetriebe stehen derzeit vor großen Herausforderungen. Die von der Gesundheitskasse eingeleiteten Prüfungen könnten nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die gesamte Branche empfindlich treffen. Die Konzentration auf die steuerliche Handhabung von Trinkgeldern sollte daher auf den Prüfstand – der Ausdruck der Anerkennung durch Kunden darf nicht zum Spielball staatlicher Einnahmepolitik werden. Die Krone berichtete über die besorgniserregenden Neuentwicklungen rund um die Trinkgelder in der österreichischen Gastronomie.
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