In Syrien spitzt sich die Lage dramatisch zu: Die islamistischen Rebellen unter dem Banner von Hayat Tahrir al-Sham (HTS) haben in einem unerwartet blitzartigen Vormarsch die Kontrolle über mehrere bedeutende Städte übernommen und stehen nun nur noch wenige Kilometer vor der strategisch wichtigen Stadt Homs. Wie die Krone berichtet, haben die Rebellen letztlich auch das zentrale Gefängnis der Stadt Homs eingenommen und damit Hunderte Gefangene befreit. Berichte deuten darauf hin, dass die syrischen Regierungstruppen sich aus Homs zurückgezogen haben, was die Kontrolle über die Stadt und deren entscheidende Lage zwischen Damaskus und der Mittelmeerküste in Frage stellt. Dies könnte Baschar al-Assad, der syrische Präsident, innerhalb weniger Tage von der Macht verdrängen. Laut Aussagen von US-Regierungskreisen könnte ein Sturz des Regimes innerhalb der nächsten Woche bevorstehen.
Internationale Reaktionen
Die militärische Offensive der Rebellen weckt Besorgnis über den möglichen Einsatz von Chemiewaffen, die in der Vergangenheit von der Assad-Regierung gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt wurden. Menschenrechtsorganisationen haben wiederholt darauf hingewiesen, dass Assad die Zusage nicht eingehalten hat, sein Chemiewaffenarsenal zu vernichten. Die Rebellengruppe HTS hat versichert, dass sie keine chemischen Waffen verwenden wolle, jedoch bleibt unklar, ob dieser Verpflichtung getraut werden kann. Die Lage hat internationale Diplomaten veranlasst, sich zu Wort zu melden. Laut t-online fordern einige arabische Länder und Iran, dass Assad Syrien verlässt und eine Exilregierung bildet.
Zusätzlich zu den Kämpfen in Homs gab es auch erste Berichte über Auseinandersetzungen in der Hauptstadt Damaskus, wo Schüsse in der Nähe von Assads Präsidentenpalast gefallen sind. Auch die syrischen Sicherheitskräfte scheinen unter Druck zu stehen, da Berichten zufolge die Regierung ihre Posten in Daraa und Deir Essor zurückgezogen hat. Der Rückzug könnte darauf hinweisen, dass die Assad-Truppen in der Defensive sind und die Rebellion im Land zunehmend an Stärke gewinnt.